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Bischof Rudolf Voderholzer eröffnet Heiliges Jahr 2025 im Regensburger Dom

Pilger der Hoffnung

REGENSBURG– Das Heilige Jahr 2025 wurde im Bistum Regensburg feierlich durch Bischof Dr. Rudolf Voderholzer eröffnet. Bereits an Heiligabend hatte Papst Franziskus die Heilige Pforte im Petersdom geöffnet und damit den offiziellen Start für das Heilige Jahr gegeben, das unter dem Leitsatz „Pilger der Hoffnung“ steht und nur alle 25 Jahre ausgerufen wird.

Die Feierlichkeiten in Regensburg begannen mit einer Statio in der Niedermünsterkirche. In einer Prozession zogen Bischof, Konzelebranten, liturgischer Dienst und Gläubige betend zur Kathedrale St. Peter. Durch das geöffnete Südportal betraten sie den Dom, wo Bischof Voderholzer anlässlich des Taufgedächtnisses das Wasser segnete und die Gläubigen beim Gang durch das Mittelschiff mit Weihwasser besprengte.

Am Altar wurde die Eröffnung des Heiligen Jahres mit einer feierlichen Eucharistie gefeiert. Mitglieder des Domkapitels, Weihbischof Dr. Josef Graf, Caritasdirektor Diakon Michael Weißmann und Pfarrer Dr. Donald Adaikalam standen dem Bischof dabei zur Seite. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Regensburger Domspatzen, während Domorganist Prof. Franz Josef Stoiber die Orgel spielte. Besonders hervorgehoben wurde der Einsatz der Ministranten aus Sulzbach-Rosenberg, die an diesem Tag die Domministranten unterstützten.

Ein Jahr der bewussten Begegnung mit Jesus

In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auf die Tradition des Heiligen Jahres ein. Er erinnerte daran, dass die Wurzeln bis ins Alte Testament zurückreichen, zum sogenannten Jubeljahr, das alle 50 Jahre begangen wurde. Dieses Jahr war geprägt von sozialer Gerechtigkeit, der Rückverteilung von Land und Amnestien. Jesus selbst habe in seiner Antrittspredigt in Nazareth das „Gnadenjahr des Herrn“ ausgerufen, wie es im Lukasevangelium beschrieben wird.

„Jedes Kirchenjahr ist in gewisser Weise ein Gnadenjahr, eine Zeit der Begegnung mit dem Herrn. Doch manches, was immer gilt, muss auch besonders hervorgehoben werden“, betonte der Bischof. Deshalb habe sich seit dem Mittelalter der Brauch etabliert, alle 25 Jahre ein Heiliges Jahr auszurufen, um zu spiritueller Erneuerung einzuladen. Ein sichtbares Zeichen dafür seien die Heiligen Pforten, die nur zu diesen besonderen Anlässen geöffnet werden. Sie erinnern an die Worte Jesu: „Ich bin die Tür!“

Pilger der Hoffnung in Krisenzeiten

Ein zentrales Anliegen des Heiligen Jahres 2025 ist es, die Hoffnung im Glauben zu stärken. Bischof Voderholzer erinnerte daran, dass Papst Franziskus das Jahr dazu aufruft, „Pilger der Hoffnung“ zu werden. In einer von Krisen bedrängten Welt solle der Glaube nicht zur Hoffnungslosigkeit beitragen, sondern vielmehr ein Zeichen der Zuversicht sein.

Im Bistum Regensburg wird dies durch eine Diözesanwallfahrt in der Osterwoche 2025 nach Rom unterstrichen. Die Anmeldung dafür ist noch bis zum 12. Januar möglich.

Besondere Bedeutung erhält das kommende Jahr auch durch das 1.700-jährige Jubiläum des Konzils von Nizäa. „Der Glaube an Jesus Christus, den ewigen Sohn des Vaters, eint uns ökumenisch und bildet die Grundlage unserer Hoffnung“, sagte der Bischof abschließend. Dieser Glaube unterscheide sich von bloßem Optimismus und schenke echte Zuversicht.

(Text und Fotos: Jakob Schötz)