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SuedOstLink: Wichtiger Meilenstein für die Energiewende erreicht

BAYREUTH. Mit der Genehmigung von zwei zentralen Abschnitten des SuedOstLink hat die Energiewende in Deutschland einen bedeutenden Fortschritt erzielt. Die Bundesnetzagentur übergab in Bonn die Planfeststellungsbeschlüsse an die Projektpartner 50Hertz und TenneT, die den Bau der insgesamt 129 Kilometer langen Gleichstromleitung in Thüringen, Sachsen und Bayern ermöglichen.

Der SuedOstLink ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte für den Transport erneuerbarer Energien in Deutschland. Er soll Windstrom aus dem Norden und Osten des Landes sowie Sonnenenergie aus Bayern verlustarm und effizient über große Distanzen transportieren. Ziel ist es, ab 2027 eine stabile und klimafreundliche Versorgung zu gewährleisten. Die beiden genehmigten Abschnitte erstrecken sich über 84 Kilometer von Eisenberg nach Gefell durch Thüringen und Sachsen sowie über 45 Kilometer von Pfatter bis zum Netzverknüpfungspunkt ISAR bei der Autobahn A92 in Bayern.

Die Planfeststellungsbeschlüsse markieren den ersten Bauabschnitt im Verantwortungsbereich von 50Hertz und den vierten im Zuständigkeitsbereich von TenneT. Beide Übertragungsnetzbetreiber arbeiten eng zusammen, um den SuedOstLink zu realisieren. Während 50Hertz die Abschnitte im Norden durch Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen verantwortet, ist TenneT für die südlichen Abschnitte in Bayern zuständig. Insgesamt sind nun rund 215 Kilometer der geplanten Leitung genehmigt, die vollständig als Erdkabel verlegt wird.

Die Bedeutung dieses Projekts wurde von den Verantwortlichen beider Unternehmen hervorgehoben. Sylvia Borcherding, Chief Corporate Officer von 50Hertz, bezeichnete den SuedOstLink als zentrales Element der Energiewende und zeigte sich erfreut über den Erhalt der ersten Genehmigung für einen Abschnitt ihres Netzbereichs. Diese ermögliche es, erneuerbare Energien künftig sicher und effizient in das deutsche Stromnetz zu integrieren. Tim Meyerjürgens, Geschäftsführer von TenneT, betonte ebenfalls die Relevanz der genehmigten Abschnitte und richtete den Fokus auf den nächsten Schritt: den Bau der Leitung, die bis 2027 in Betrieb gehen soll.

Die Planfeststellungsbeschlüsse regeln nicht nur die baulichen Details der Trasse, sondern beinhalten auch Maßnahmen zur Reduzierung von Immissionen und zum naturschutzfachlichen Ausgleich. Bereits vor der endgültigen Genehmigung hatte die Bundesnetzagentur erste Baumaßnahmen genehmigt, sodass 50Hertz und TenneT bereits mit vorbereitenden Arbeiten wie dem Aushub von Kabelgräben, der Verlegung von Schutzrohren und Horizontalspülbohrungen beginnen konnten.

Christian Scharfenberg (TenneT Teilfachbereichsleiter Planung und Genehmigung SuedOstLink), Anna Rothäuser (Envolutions GmbH), Nadja Knauer (TenneT Teilprojektleitung Genehmigung, Abschnitt D3a), Alexander Scheubert (TenneT Teilprojektleitung Tiefbau, Abschnitt D3a), Malte Engler (TenneT Finance Program Director SuedOstLink), Dr. Jörg Hübner (TenneT Lead Planung & Genehmigung SuedOstLink).

Der SuedOstLink besteht aus zwei Vorhaben: Die Hauptleitung verbindet Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt mit ISAR bei Landshut in Bayern und soll 2027 in Betrieb gehen. Ein zweites Projekt erstreckt sich von Mecklenburg-Vorpommern bis zum gleichen Endpunkt und wird ab 2030 Strom transportieren. Mit einer Übertragungskapazität von jeweils zwei Gigawatt pro Leitung wird der SuedOstLink maßgeblich zur Stabilität des deutschen Stromnetzes beitragen.

Dieses Projekt ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein symbolisches Rückgrat der Energiewende. Es wird dazu beitragen, die Versorgungssicherheit in Deutschland zu stärken und den Übergang zu einer nachhaltigen Energiezukunft zu beschleunigen. Mit den aktuellen Genehmigungen ist ein entscheidender Meilenstein erreicht, der das Tempo des Netzausbaus weiter vorantreiben dürfte.