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ÖDP Nordoberpfalz fordert Schließung des Flugplatzes Latsch

Kreisversammlung beschließt nachhaltige Nutzungskonzepte und fordert Beendigung klimaschädlicher Subventionen

Weiden-Neunkirchen. In einer gut besuchten Kreisversammlung der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) Nordoberpfalz in der Zoiglschänke „Zur Gerechtsamkeit“ in Weiden-Neunkirchen diskutierten Mitglieder und Interessierte lebhaft über die Zukunft des Flugplatzes Latsch. Der Kreisverband sprach sich dabei für eine Schließung des Verkehrslandeplatzes aus und fordert die Stadt Weiden auf, die freiwerdenden Flächen sinnvoll und nachhaltig zu nutzen. Im Vordergrund steht die Verpachtung an eine Bürgerenergie-Genossenschaft, um die Flächen in Anlagen für Erneuerbare Energien umzuwandeln. Alternativ wäre auch die Erschließung als Gewerbegebiet denkbar, sofern die Dachflächen für eine energetische Nutzung bereitgestellt würden.

Flugplatz Latsch: Teure Subventionen und wenig Entlastung durch Bürgerinitiativen

Besonderes Interesse weckte in der Versammlung der Tagesordnungspunkt „Flugplatz Latsch“, moderiert von Christian Wallmeyer, Kreisvorsitzender der ÖDP Nordoberpfalz. Ein Bericht der Bürgerinitiative gegen Fluglärm, vertreten durch Günther Sparrer, zeigte auf, dass bisherige Bemühungen zur Reduzierung des Fluglärms seit 2021 nur begrenzte Erfolge erzielten. Die Bürgerinitiative beklagt, dass die Flugbewegungen weiterhin auf einem hohen Niveau verbleiben, was die Lebensqualität und die Umweltbelastung für die Region erheblich beeinflusst.

Die Pläne der Stadt Weiden, den Flugplatz zu verpachten, um finanzielle Entlastung zu schaffen, stießen in der Runde auf kontroverse Diskussionen. Ein möglicher Pächter sei aus wirtschaftlichen Gründen darauf angewiesen, die Zahl der Flugbewegungen hoch zu halten, was die Belastung für die Anwohner und die Stadt nicht verringern würde. Zudem würden weiterhin hohe Instandhaltungskosten für die Infrastruktur wie Landebahn, Tower und Tankanlagen entstehen, die letztlich zu Lasten der Stadt Weiden gingen.

ÖDP fordert endgültige Schließung und nachhaltige Alternativen

Die Diskussion mündete in der klaren Forderung der ÖDP Nordoberpfalz, den Flugplatz Latsch dauerhaft zu schließen. Dies würde der Stadt Weiden eine jährliche Einsparung von rund 100.000 Euro ermöglichen und den Investitionsstau, der sich auf mehrere hunderttausend Euro beläuft, vermeiden. Wallmeyer betonte, dass diese Gelder dringend für städtische Aufgaben wie Schulsanierungen und Renovierungen öffentlicher Einrichtungen gebraucht würden – Maßnahmen, die vielen Weidener Bürgern direkt zugutekämen.

Statt auf teure Pachtmodelle zu setzen, schlägt die ÖDP eine Verpachtung der Flächen an eine Bürgerenergie-Genossenschaft vor. „Dadurch könnten langfristige Einnahmen generiert und ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden, ohne Investoren ins Boot zu holen. Die Wertschöpfung und der günstige Strom blieben bei den Weidener Bürgern“, erläuterte Wallmeyer. Auch eine Umwandlung in ein Gewerbegebiet sei denkbar, sofern die energetische Nutzung der Dachflächen fest in die Planung integriert werde.

Ein Gewinn für Umwelt und Stadtfinanzen

Die ÖDP Nordoberpfalz sieht in der Umnutzung des Flugplatzes Latsch eine Chance für eine „ökologische und demokratische Lösung“ der „Never-Ending-Story“ um den defizitären Verkehrslandeplatz. Auf der kommenden Kreisversammlung soll ein Geschäftsführer einer Bürgerenergie-Gesellschaft als Referent eingeladen werden, um detaillierte Konzepte für die Umgestaltung der Flächen vorzustellen. Die Partei betont, dass durch solche Ansätze nicht nur die städtische Finanzlage verbessert, sondern auch ein aktiver Beitrag zur Energiewende geleistet werden könne – zum Vorteil der gesamten Region.

Mit dieser Initiative setzt die ÖDP Nordoberpfalz ein klares Zeichen für Nachhaltigkeit und fordert, dass klimaschädliche Subventionen sofort gestrichen und Steuergelder sinnvoll für die Gemeinschaft eingesetzt werden. „Die Stadt Weiden hat hier die Möglichkeit, ihrer Verantwortung für kommende Generationen gerecht zu werden und dringend benötigte Einnahmen aus einer ökologisch wie ökonomisch tragfähigen Lösung zu generieren“, fasste Wallmeyer zusammen.