Denunziantentum in Püchersreuth: Anonymer Brief sorgt für kuriose Polizeikontrolle
Püchersreuth – Wenn die Polizei eine anonyme Anzeige bekommt, muss sie der Sache nachgehen. Das ist ihr Job. Doch manchmal entpuppen sich solche Hinweise als eher… nun ja, sagen wir mal „interessante“ Missverständnisse. So geschehen kürzlich in Püchersreuth, wo ein besonders aufmerksamer (oder besonders misstrauischer) Mitbürger eine Cannabisplantage in der Ortsmitte witterte.
Die Alarmglocken schrillten, als der anonyme Brief in der Polizeidienststelle Neustadt einging. Angeblich würde in einem Haus mitten im Ort fleißig Cannabis angebaut. Beweisstücke? Vorhanden! Nämlich die Benutzung von ominösen Wärmelampen sowie das „auffällige Verhalten“ der Bewohner. Nun, das ließ sich die Polizei nicht zweimal sagen. Eine Streife machte sich auf den Weg, um den grünen Daumen der Verdächtigen mal näher unter die Lupe zu nehmen.
Vor Ort angekommen, wurde die angegebene Adresse überprüft. Die Bewohner? Erstaunt, aber kooperativ. Eine Nachschau? Selbstverständlich! Und siehe da: Statt sündhaft illegaler Hanfpflanzen entdeckten die Beamten… Tomaten. Ja, richtig gelesen. Das vermeintliche Drogenlabor war in Wirklichkeit eine harmlose Gemüseecke, ausgestattet mit Wärmelampen für optimales Wachstum.
„Was an unserem Verhalten auffällig sein soll, wissen wir wirklich nicht,“ wunderte sich das Ehepaar gegenüber den Beamten. Und wenn die Tomaten schon reif gewesen wären, hätte die Polizei vielleicht sogar eine Kostprobe bekommen.
Bleibt die Frage: War das ein Missverständnis oder einfach ein Paradebeispiel für Denunziantentum? Sicher ist nur: Irgendwo in Püchersreuth gibt es jemanden, der eine lebhafte Fantasie hat – oder einfach eine tiefe Abneigung gegen seine Nachbarn.