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Bayerns Arbeitsmarkt: Verhaltener Start ins Jahr 2025

MÜNCHEN. Im Januar 2025 ist die Arbeitslosenquote in Bayern saisonbedingt von 3,8 Prozent im Dezember 2024 auf 4,2 Prozent gestiegen. Trotz dieses Anstiegs liegt Bayern weiterhin deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 6,4 Prozent.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger äußerte sich besorgt über die aktuelle Entwicklung: „Der bayerische Arbeitsmarkt startet durchwachsen ins neue Jahr, die Bundespolitik reißt uns runter. Viele Unternehmen spüren einen Abwärtstrend. Schuld ist vor allem die Unsicherheit, die durch die Bundesregierung geschürt wird. Energiepreise und Steuern sind zu hoch. Und auch die überbordende Bürokratie reduziert die internationale Wettbewerbsfähigkeit.“

Aktuelle Daten des ifo Beschäftigungsbarometers zeigen, dass nahezu alle Industriezweige planen, künftig mit weniger Personal auszukommen. Um einem möglichen Einbruch des Arbeitsmarktes entgegenzuwirken, betont Aiwanger die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu stärken. Er fordert klare Rahmenbedingungen, die Technologieoffenheit fördern und ideologiefreie Entscheidungen ermöglichen.

Konkret schlägt der Minister vor, den Wirtschaftsstrompreis auf 4 Cent pro Kilowattstunde zu senken und die Unternehmenssteuern auf maximal 25 Prozent zu begrenzen. Zudem plädiert er für eine Entlastung der Arbeitnehmer bei der Einkommensteuer und den Abbau von Bürokratie. Als konkrete Maßnahmen nennt er die Aufhebung des Lieferkettengesetzes für den Mittelstand und einen Stopp der übertriebenen Nachhaltigkeitsberichterstattung.

In den bayerischen Regierungsbezirken variieren die Arbeitslosenquoten im Januar 2025 zwischen 3,7 Prozent in Schwaben und 4,8 Prozent in Mittelfranken, liegen jedoch weiterhin unter dem Bundesdurchschnitt.

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes in Bayern wird auch von anderen Stellen kritisch beobachtet. So bezeichnete der Chef der bayerischen Arbeitsagenturen, Ralf Holtzwart, die aktuelle Situation als „weiterhin ungünstig“ und wies auf die nachlassende Nachfrage nach Arbeitskräften hin. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der offenen Stellen gesunken, was auf eine zurückhaltende Einstellungspolitik der Unternehmen hindeutet.