ADAC Luftrettung: Mehr als 49.000 Einsätze im Jahr 2024
MÜNCHEN. Die ADAC Luftrettung zieht Bilanz für das Jahr 2024: Die Rettungshubschrauber der gemeinnützigen Organisation starteten bundesweit zu insgesamt 49.048 Notfalleinsätzen. Dies entspricht einem Rückgang um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Trotz der leicht gesunkenen Einsatzzahlen bleibt die Luftrettung ein entscheidender Bestandteil der notfallmedizinischen Versorgung in Deutschland.
Einsatzgründe und Entwicklungen

Unfälle waren mit 31 Prozent der häufigste Grund für die Alarmierung der ADAC-Rettungshubschrauber. Darauf folgten Notfälle des Herz-Kreislauf-Systems (26 Prozent) und neurologische Notfälle wie Schlaganfälle (13 Prozent). Rund sieben Prozent der Einsätze erfolgten aufgrund von Atemwegserkrankungen. Besonders auffällig: 59 Prozent der Patienten waren Männer, knapp zehn Prozent waren Kinder oder Jugendliche.
Die ADAC Luftrettung sieht verschiedene Ursachen für den leichten Rückgang der Einsatzzahlen. Neben witterungsbedingten Ausfällen trugen vor allem die erweiterten Befugnisse für Notfallsanitäter sowie die zunehmende Nutzung von Telenotarzt-Systemen dazu bei, dass weniger Notarztflüge erforderlich waren. Um die Notfallversorgung weiter zu verbessern, wurde bereits eine eigene ADAC Telenotarzt gGmbH gegründet.
Einsatzschwerpunkte in Bayern und weiteren Bundesländern
Die meisten Rettungseinsätze verzeichnete Bayern mit 12.015 Alarmierungen, gefolgt von Rheinland-Pfalz (7.907), Nordrhein-Westfalen (5.603) und Niedersachsen (5.394). Unter den 38 Stationen waren besonders die Hubschrauber in Berlin („Christoph 31“ mit 2.070 Einsätzen), Straubing („Christoph 15“ mit 1.814) und Ochsenfurt („Christoph 18“ mit 1.795) stark frequentiert.
Auch die Zahl der Nachtflüge ist mit 3.159 Einsätzen weiter gestiegen. Durch den Einsatz moderner Nachtsichttechnologien können Rettungshubschrauber mittlerweile auch in schwierigen Lichtverhältnissen sicher operieren. Zudem wurden 552 Spezialeinsätze mit Rettungswinden durchgeführt, insbesondere in unwegsamem Gelände oder bei Hochwasserlagen.
Moderne Technik und gut ausgebildete Crews
Die ADAC Luftrettung setzt auf modernste Hubschrauber der Typen H135 und H145 von Airbus Helicopters. Neuere Modelle mit Fünfblattrotor sorgen für eine höhere Reichweite und mehr Zuladung, während die kompakteren H135-Hubschrauber besonders in städtischen Gebieten ihre Vorteile ausspielen. Insgesamt sind 1.350 Fachkräfte bei der ADAC Luftrettung im Einsatz, darunter 180 Piloten, 645 Notärzte und 230 Notfallsanitäter.
Blick in die Zukunft
Die ADAC Luftrettung fordert eine Reform des Notfall- und Rettungsdienstes sowie eine bundesweite Einsatz- und Bedarfsplanung. Zudem sollen langfristige Verträge für Luftrettungsstationen ausgebaut und Nachtflugeinsätze weiter erleichtert werden. Trotz der Herausforderungen bleibt die ADAC Luftrettung eine tragende Säule der Notfallversorgung: „Gegen die Zeit und für das Leben“ lautet das Motto der Organisation, die auch 2024 wieder tausenden Menschen schnelle Hilfe aus der Luft bringen konnte.