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Achtung, Marderschäden: So bleibt Ihr Auto im Frühling geschützt

REGENSBURG. Mit den ersten warmen Tagen des Frühlings beginnt nicht nur für Menschen die Aktivsaison – auch Steinmarder werden jetzt wieder munter. Besonders ärgerlich: Die kleinen Raubtiere lieben es, in den Motorraum geparkter Autos zu klettern und dort teils erheblichen Schaden anzurichten. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden allein im Jahr 2023 über 235.000 Marderschäden gemeldet – mit einer Schadenssumme von rund 128 Millionen Euro.

Der ACV Automobil-Club Verkehr warnt vor den tierischen Besuchern – und gibt praktische Tipps, wie sich Autofahrer schützen können.


Gefährlich für Technik und Sicherheit

Marderbisse sind nicht nur lästig, sondern stellen auch ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko dar. Besonders betroffen: Zündkabel, Kühlschläuche, Dämmmaterialien oder Gummimanschetten an wichtigen Bauteilen wie Lenkung oder Antriebswellen. Die möglichen Folgen reichen von Startproblemen und Kurzschlüssen bis hin zu Bremsversagen oder Motorschäden.

Besonders teuer kann es bei Elektroautos werden: Beschädigt ein Marder dort ein Hochvoltkabel, muss häufig aus Sicherheitsgründen der komplette Kabelsatz ersetzt werden – ein kostspieliges Unterfangen.


Wer ist besonders gefährdet?

Vor allem Fahrzeuge in ländlichen Regionen, am Stadtrand oder in Waldnähe sind betroffen. Auch wer regelmäßig an unterschiedlichen Orten parkt, läuft Gefahr: Die Tiere reagieren aggressiv auf fremde Duftmarken im Motorraum – und genau das passiert, wenn das Auto zuvor im Revier eines anderen Marders stand.

Übrigens: Auch Garagen sind kein sicherer Ort. Marder sind hervorragende Kletterer und finden selbst durch kleine Öffnungen ihren Weg.


Warnsignale ernst nehmen

Ein Marder war da? Diese Hinweise sprechen dafür:

  • Angebissene Kabel oder Schläuche
  • Tierhaare oder Pfotenabdrücke im Motorraum
  • Startprobleme oder unruhiger Motorlauf
  • Unerklärlicher Flüssigkeitsverlust
  • Pfeif- oder Rattergeräusche während der Fahrt

Wichtig: Bei ersten Anzeichen schnell eine Werkstatt aufsuchen – sonst drohen kostspielige Folgeschäden.


Das hilft wirklich gegen Marder

Der ACV empfiehlt verschiedene Schutzmaßnahmen – je nach Fahrzeugtyp und Wohnort:

🛡️ Kabelschutz: Spezielle Schläuche aus Metall oder festem Kunststoff bieten wirksamen Schutz, sollten jedoch professionell verbaut werden.

🛡️ Motorraumabschottung: Gitter oder Bürsten verhindern, dass Marder überhaupt eindringen. Für viele Modelle gibt es Nachrüstsätze.

Hochspannungsgeräte: Wie ein elektrischer Weidezaun – für Marder unangenehm, aber harmlos. Fachgerechter Einbau empfohlen.

🔊 Ultraschallgeräte: Vertreiben Marder mit unangenehmen Tönen. Effektiv nur bei hochwertiger Technik und richtiger Platzierung.

🏠 Hausmittel: Katzenhaare, WC-Steine oder Mottenkugeln helfen meist nur kurzfristig – und können unter Umständen sogar gefährlich werden.

🧼 Motorwäsche: Entfernt Duftmarken und verhindert, dass neue Marder angelockt werden. Sollte regelmäßig erfolgen.


Versicherung zahlt – aber nicht immer

Ob ein Marderschaden von der Versicherung übernommen wird, hängt vom Tarif ab. Teilkasko greift meist bei direkten Schäden – Folgeschäden sind aber oft nicht mitversichert, es sei denn, der Schutz ist explizit erweitert.

Tipp vom ACV: Unbedingt in die Versicherungsbedingungen schauen und gegebenenfalls aufstocken.


ACV hilft im Schadensfall

Der ACV unterstützt seine Mitglieder mit Tipps, Beratung – und auch finanziell: Im Schadensfall beteiligt sich der Club an den Reparaturkosten.

Unser Rat: Jetzt handeln, bevor es teuer wird – und das Auto rechtzeitig schützen. Denn mit dem Frühling kommt nicht nur die Sonne, sondern auch der Marder.


📍 Weitere Infos zum Thema Marderschutz gibt’s unter www.acv.de

🔧 Tipp: Eine regelmäßige Motorraumkontrolle zwischen April und Juni kann viel Ärger ersparen.


Quelle: ACV Automobil-Club Verkehr | ots