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Vom Flughafen Prag mit dem Fernreisebus nach Deutschland – Junger Syrer beantragt Asyl

Nach Schleusung bei der Bundespolizei Waidhaus gestrandet

WAIDHAUS Ein 19-jähriger Syrer, der über eine Schleuserroute von der Türkei nach Griechenland, Tschechien und schließlich nach Deutschland gelangte, wurde kürzlich von der Bundespolizeiinspektion Waidhaus aufgegriffen. Der junge Mann, der auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung steht, hatte nach seiner Ankunft in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Nun sieht er sich zusätzlich mit einem Ermittlungsverfahren wegen versuchter unerlaubter Einreise konfrontiert.

Nach seinen eigenen Angaben begann die Flucht des jungen Syrers in der Türkei. Von dort aus legte er zu Fuß den beschwerlichen Weg nach Griechenland zurück, wo er auf einen Schleuser traf, der ihm gegen eine hohe Zahlung von 12.000 US-Dollar gefälschte Dokumente sowie ein Flugticket nach Prag beschaffte. In Tschechien stieß der Migrant jedoch auf die Grenzbehörden: Am Flughafen Prag nahmen ihm die Beamten bei der Einreisekontrolle eine gefälschte französische Identitätskarte ab und wiesen ihn an, das Land zu verlassen. Doch anstatt dieser Aufforderung nachzukommen, setzte der 19-Jährige seine Reise nach Deutschland fort.

Die nächste Kontrolle erfolgte durch die Bundespolizei Waidhaus, die den jungen Syrer bei einer routinemäßigen Überprüfung eines Fernreisebusses auf der Autobahn A6 entdeckte. Bei der Befragung durch die Beamten gab er an, dass er die Schleusung nach Deutschland mit einer Summe von insgesamt 12.000 US-Dollar bezahlt hatte.

Da der junge Mann unmittelbar nach der Kontrolle Asyl in Deutschland beantragte, wurde er von den Beamten an das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Regensburg weitergeleitet, wo nun sein Asylantrag geprüft wird. Ungeachtet dessen wurde gegen den Migranten ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf versuchte unerlaubte Einreise eingeleitet. Die Bundespolizei ermittelt derzeit auch intensiv gegen die Hintermänner der Schleuserorganisation, die für den Transfer des Mannes verantwortlich ist.

Ermittlungen gegen Schleuser laufen
Während der 19-jährige Syrer nun seinen Asylantrag in Deutschland abwarten muss, laufen die Ermittlungen gegen die Schleusergruppe, die für seine Reise verantwortlich ist, auf Hochtouren. Schleusernetzwerke, die Flüchtlinge gegen hohe Summen nach Europa bringen, nutzen oft riskante Routen und bringen die Betroffenen in lebensgefährliche Situationen. Die Bundespolizei Waidhaus arbeitet eng mit internationalen Behörden zusammen, um diese kriminellen Strukturen aufzudecken und weitere Menschen vor der Ausbeutung durch Schleuser zu bewahren.