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Erste Ermittlungsergebnisse: Tatort in Kohlbühl wohl mit Drohne ausgespäht

KRUMMENNAAB. Neue Erkenntnisse im Fall des gestohlenen Mercedes aus Kohlbühl: Die Kriminalpolizei Weiden i.d.OPf. geht davon aus, dass der hochwertige Pkw nicht nur durch die Keyless-Go-Technologie entwendet wurde, sondern dass die Tat planmäßig vorbereitet wurde – möglicherweise durch das Ausspähen des Tatorts mit einer Drohne.

In der Nacht auf den 15. Februar wurde der vor der Garage geparkte Mercedes E-Klasse des Fahrzeughalters lautlos gestohlen. Der Besitzer stellte das Fehlen des Fahrzeugs am Morgen fest. Nach bisherigen Erkenntnissen nutzen die Diebe eine Technik, mit der das Funksignal des Keyless-Schlüssels verstärkt wird, sodass das Fahrzeug ohne physischen Zugriff gestartet werden kann.

Besondere Aufmerksamkeit gilt nun Berichten über Drohnenflüge in der Umgebung. Ermittler prüfen, ob die Täter mithilfe einer Drohne vorab das Fahrzeug und das Wohnumfeld ausgekundschaftet haben. Diese mögliche neue Methode zur Vorbereitung von Autodiebstählen würde eine erhebliche Bedrohung für Autobesitzer darstellen.

Ein weiterer möglicherweise zusammenhängender Vorfall ist ein Kennzeichendiebstahl im Raum Kemnath. Dort wurden von einem VW Polo zwei Nummernschilder mit dem Zulassungsbezirk Schwandorf (SAD) entwendet. Die Polizei prüft, ob die gestohlenen Kennzeichen für den Abtransport des gestohlenen Mercedes genutzt wurden.

Zeugenaufruf

Die Kriminalpolizei Weiden i.d.OPf. bittet um Hinweise von Personen:

  • die am Abend des 14. Februar oder in der Nacht verdächtige Personen oder Fahrzeuge in den Bereichen Kohlbühl und Thumsenreuth beobachtet haben,
  • denen vor der Tat Drohnenflüge oder Drohnenpiloten im Raum Kohlbühl und Drahthammer aufgefallen sind.

Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Weiden unter der Telefonnummer 0961/401-2222 entgegen.

Polizei gibt Tipps zur Sicherung von Keyless-Go-Fahrzeugen

Die Polizei rät Haltern von Fahrzeugen mit Keyless-Go-Systemen, besondere Schutzmaßnahmen zu ergreifen:

  • Schlüssel abschirmen: Bewahren Sie den Funkschlüssel nicht in der Nähe der Haus- oder Wohnungstür auf und nutzen Sie funkdichte Hüllen oder spezielle Aufbewahrungsboxen.
  • Signal blockieren: Testen Sie, ob sich das Fahrzeug mit dem Schlüssel in der Hülle noch öffnen lässt. Falls ja, ist die Abschirmung unzureichend.
  • Personen mit Aktenkoffern oder Rucksäcken beobachten: In der Nähe parkender Fahrzeuge könnten sich Autodiebe aufhalten, die das Funksignal abfangen.
  • Komfortzugang deaktivieren: Einige Hersteller bieten die Möglichkeit, das Keyless-Go-System manuell auszuschalten. Informieren Sie sich bei Ihrer Werkstatt.

Die Polizei rät Fahrzeughaltern zudem, besonders wachsam zu sein und verdächtige Beobachtungen sofort zu melden. Autodiebe entwickeln stetig neue Methoden – eine Kombination aus technischer Sicherung und erhöhter Aufmerksamkeit kann helfen, solche Diebstähle zu verhindern.