Erfolgreiche Inklusion bei der Agentur für Arbeit Weiden
Ein Schritt in Richtung Eigenständigkeit
Von Stephan Landgraf
Von der Werkstatt des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) Irchenrieth auf den ersten Arbeitsmarkt: Die Erfolgsgeschichte von Sandra Böhm, die vielen Mut machen sollte.
Ein langer Weg mit klaren Zielen
Die gebürtige Weidenerin Sandra Böhm, 36 Jahre alt, hat einen bedeutsamen Meilenstein erreicht. Nach einem langen Weg über berufsvorbereitende Maßnahmen und verschiedene Tätigkeiten im HPZ ist sie seit dem 1. November 2023 bei der Agentur für Arbeit Weiden als Teamassistentin tätig. Ab Januar 2025 wird sie dort in ein befristetes Arbeitsverhältnis übernommen. Diese Anstellung zeigt, wie gelungene Inklusion in der Praxis aussehen kann.
Stationen einer beeindruckenden Entwicklung
Nach der Grund- und Hauptschule durchlief Sandra Böhm zahlreiche berufsvorbereitende Maßnahmen, darunter Ausbildungen im „Haus des guten Hirten“ und im „Woodstock“, wo sie zur hauswirtschaftlichen Helferin qualifiziert wurde. Ab 2009 begann ihr Weg im HPZ Irchenrieth, zunächst mit einer Grundausbildung im Berufsbildungsbereich (BBB). Es folgten Einsätze in der Wäscherei, im Museumscafé Flossenbürg und in der Integra-Gruppe des HPZ in Weiden. Dort bewies sie Flexibilität und Engagement in Montagearbeiten sowie bei der Kontrolle von Telefonladestationen.
Stimmen zur erfolgreichen Inklusion
Josef Albang, Betriebsleiter der HPZ-Werkstatt, lobt ihre Entwicklung: „Sandra ist in jeder Arbeitsgruppe eine Bereicherung gewesen. Ihr Erfolg zeigt, dass Inklusion gelingt, wenn Menschen die Chance erhalten, ihr Potenzial zu entfalten.“
Herausforderungen und Unterstützung beim Übergang
Der Übergang in den ersten Arbeitsmarkt stellte Sandra Böhm vor neue Herausforderungen. Zu Beginn gab es Unsicherheiten, ob sie sich in einem regulären Arbeitsumfeld zurechtfinden würde. Doch durch intensive Unterstützung des HPZ und der Agentur für Arbeit meisterte sie den Einstieg. Kolleginnen und Kollegen erklärten geduldig die Aufgaben, halfen bei der Orientierung und förderten ihre Integration.
Aufgaben und erste Erfolge im neuen Arbeitsumfeld
Als Teamassistentin übernimmt Sandra Böhm einfache Verwaltungstätigkeiten, wie das Vorbereiten von Bewerbungsunterlagen, sowie kleinere handwerkliche Aufgaben. Mit klaren Anleitungen und festen Ansprechpartnern wurde ihr der Einstieg erleichtert. Mittlerweile erledigt sie viele Aufgaben eigenständig.
Inklusion als strategisches Ziel der Agentur für Arbeit
Die Agentur für Arbeit Weiden setzt bewusst auf Inklusion. Geschäftsführer Thomas Würdinger betont: „Mit Sandra Böhm haben wir eine hochmotivierte und zuverlässige Mitarbeiterin gewonnen. Sie ist ein Vorbild, wie bereichernd die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen sein kann.“
Ein durchdachtes Einarbeitungskonzept
Eine eigens gegründete Arbeitsgruppe entwickelte ein Einarbeitungskonzept, das Böhms Fähigkeiten und Bedürfnisse berücksichtigte. Ein strukturierter Wochenarbeitsplan und soziale Integration in die Teamkultur unterstützten ihren Einstieg. Sandra Böhm etablierte sich schnell als geschätztes Teammitglied.
Förderung und Entwicklung im HPZ als Grundlage des Erfolgs
Die Grundlage für diesen Erfolg wurde durch die gezielte Förderung im HPZ gelegt. Dort lernte sie Geduld, Ausdauer und Kommunikationsfähigkeiten, die sie auch als Frauenbeauftragte des HPZ unter Beweis stellte. Diese Erfahrungen helfen ihr nun im Arbeitsalltag.
Ein Signal an andere Unternehmen
Ab Januar 2025 wird die Agentur für Arbeit zusätzliche Fördermittel nutzen, um Sandra Böhms Anstellung langfristig zu sichern. Thomas Würdinger hofft, dass diese Erfolgsgeschichte als Inspiration für andere Unternehmen dient: „Inklusion stärkt nicht nur den einzelnen Menschen, sondern auch das gesamte Team und Unternehmen.“