BayernBlaulichtOberpfalz

Effektive Grenzkontrollen zeigen Wirkung: Bundespolizei zieht klare Bilanz

München/Oberpfalz – Lange wurde darüber gestritten, jetzt zeigen sie ihre Wirkung: Die im September 2024 erneut eingeführten Binnengrenzkontrollen an den deutschen Außengrenzen tragen laut Bundespolizeidirektion München maßgeblich zur inneren Sicherheit in Bayern bei. Besonders an den Grenzen zu Österreich (AUT) und Tschechien (CZE) konnten zahlreiche illegale Einreisen verhindert und Straftäter gestellt werden. Eine aktuelle Bilanz zeigt deutlich, dass die Maßnahmen greifen – trotz massiver Kritik im Vorfeld.

Bereits im Vorfeld war der politische Entscheidungsprozess zäh und von deutlicher Uneinigkeit geprägt. Während konservative Kräfte und die Union auf die Notwendigkeit der Grenzkontrollen verwiesen, lehnten Grüne, Linke und Teile der SPD die Maßnahmen teilweise vehement ab – aus Sorge um die europäische Reisefreiheit, die Belastung der Grenzregionen und mögliche menschenrechtliche Folgen. Letztlich setzte sich jedoch das Bundesinnenministerium durch und veranlasste ab dem 16. September 2024 temporäre stationäre Grenzkontrollen an allen landseitigen Schengen-Binnengrenzen – insbesondere aber an den besonders sensiblen Abschnitten in Bayern.

Die aktuelle Bilanz der Bundespolizeidirektion München unterstreicht die Bedeutung dieser Maßnahme: Zwischen Mitte September 2024 und Ende Mai 2025 wurden allein in Bayern 9.339 unerlaubte Einreisen festgestellt – davon entfielen 7.392 auf die Grenze zu Österreich und 1.947 auf die tschechische Grenze. Ein erheblicher Teil dieser Personen – 5.543 insgesamt – wurde unmittelbar zurückgewiesen oder zurückgeschoben.

Auch im Kampf gegen organisierte Schleuserkriminalität zeigt sich die Wirksamkeit der Kontrollen: 456 mutmaßliche Schleuser konnten gestoppt werden – 421 davon an der österreichischen Grenze. Ebenfalls bemerkenswert ist die Zahl vollstreckter Haftbefehle: 1.713 Straftäter, häufig per Haftbefehl gesucht, gingen den Beamten ins Netz. Darunter befanden sich auch 106 Personen, die dem extremistischen Spektrum zugeordnet werden – eine sicherheitspolitisch hochrelevante Gruppe.

Allein in den ersten drei Wochen nach Ausweitung der Kontrollen auf weitere EU-Grenzen im Mai 2025 registrierte die Bundespolizei erneut fast 1.000 unerlaubte Einreisen, 540 Zurückweisungen, 43 Schleuser sowie knapp 200 vollstreckte Haftbefehle – erneut mit einem klaren Schwerpunkt an der österreichischen Grenze.

Diese Zahlen belegen: Der Sicherheitsgewinn durch gezielte Kontrollen ist messbar. Trotz des Widerstands einiger Parteien und zivilgesellschaftlicher Gruppen sieht sich das Bundesinnenministerium in seinem Kurs bestätigt. Der politische Preis der Entscheidung war hoch – doch die Fakten sprechen eine klare Sprache. Besonders in einer geopolitisch unsicheren Lage, mit anhaltender Sekundärmigration und organisierter Kriminalität im Grenzraum, erscheinen effektive Kontrollmaßnahmen zunehmend als unverzichtbar.