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DAK-Analyse: Mehr Fehlzeiten bei Beschäftigten in der nördlichen Oberpfalz

Krankenstand steigt 2024 auf 5,6 Prozent

WEIDEN. Der Krankenstand in der nördlichen Oberpfalz ist im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen – von 5,2 Prozent auf 5,6 Prozent. Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen. Die DAK-Gesundheit hat die Krankschreibungen aller DAK-versicherten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Region für das Gesamtjahr 2024 analysiert.

Im Durchschnitt kamen auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte insgesamt rund 2035,9 Fehltage – ein Anstieg um 8,2 Prozent gegenüber 2023. „In unserer Region ist der Arbeitsausfall 2024 leider nicht gesunken, wie es in vielen anderen Teilen Bayerns der Fall war. Es besteht also weiterhin Handlungsbedarf beim Krankenstand“, erklärt Stefan Wittmann, Leiter der DAK-Gesundheit in Weiden.

Häufigste Ursachen für Fehltage

Drei Erkrankungsgruppen führten 2024 zu den meisten Arbeitsausfällen: Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen verursachten 429 Krankheitstage pro 100 Beschäftigte – ein Anstieg gegenüber 401 Tagen im Vorjahr. Atemwegserkrankungen waren für 343 Fehltage je 100 Beschäftigte verantwortlich, nach 375 Tagen im Jahr 2023. Besonders alarmierend ist der starke Anstieg der Fehltage durch psychische Erkrankungen: Hier verzeichnete die DAK 316 Fehltage pro 100 Beschäftigte, im Vergleich zu 248 Tagen im Jahr 2023.

Psychische Erkrankungen nehmen deutlich zu

Der Zuwachs um 27,1 Prozent bei den Fehltagen aufgrund psychischer Erkrankungen ist besonders besorgniserregend. „Wir müssen die Prävention stärken, auch am Arbeitsplatz. Eine Depression kann jede und jeden Beschäftigten treffen“, betont Wittmann. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten in vielen Unternehmen empfiehlt die DAK-Gesundheit ein systemisches Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Dieses analysiert gezielt Strukturen und Prozesse im Unternehmen und bindet die Mitarbeitenden aktiv in Veränderungsprozesse ein. „Beim systemischen BGM geht es darum, arbeitsbedingte Belastungen passgenau zu verringern. Wir unterstützen Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung entsprechender Maßnahmen“, so Wittmann.