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Bauämter oft in der Kritik – Neustadt setzt auf Zusammenarbeit für schnellere Genehmigungen

NEUSTADT AN DER WALDNAAB. Bauämter regelmäßig in der Kritik: lange Bearbeitungszeiten, hohe Auflagen und komplexe Vorschriften sorgen bei Bauwilligen für Frust. Häufig wird dabei ein Bild vom Gegeneinander zwischen Verwaltung und Planungsbüros gezeichnet. Doch dieses Bild stimmt so nicht – und gerade das Bauamt des Landratsamts Neustadt an der Waldnaab will nun aktiv zeigen, dass Bauamt und Planer als Partner auftreten. Ziel ist eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe, um Bauanträge künftig zügiger und reibungsloser zum Abschluss zu bringen.
Fachgespräch bringt neue Dynamik

Jetzt kamen im Pfarrheim St. Georg erstmals Vertreterinnen und Vertreter zahlreicher Planungsbüros mit den Fachleuten des technischen und rechtlichen Bauamts zu einem großen Fachgespräch zusammen. Das Ziel: Hürden abbauen, Missverständnisse vermeiden und gemeinsam für effizientere Verfahren sorgen.

Landrat Andreas Meier machte in seiner Begrüßung deutlich: „Wir sind keine Gegner, sondern direkte Kooperationspartner – und das gemeinsame Ziel sind effiziente Baugenehmigungsverfahren.“ Der Landkreischef weiß, wovon er spricht – ein Großteil der Anliegen aus der Bürgerschaft dreht sich um Bauprojekte.

Strukturierte Pläne statt langem Warten

Constanze Schmucker, Leiterin der Bau- und Umweltabteilung, stellte das Team vor und benannte klar, woran Verfahren oft scheitern: „Vollständige Antragsunterlagen und sauber definierte Pläne sind das A und O.“ Fehlen Unterlagen oder sind Pläne unklar, führt das zu Rückfragen – und damit zu Zeitverlust. Das will man am Landratsamt künftig gezielter vermeiden.

Marcus Rudnik und Gabriel Reichl, die Sachgebietsleiter für den technischen und rechtlichen Bereich, gaben praxisnahe Einblicke in die aktuellen Änderungen der Bayerischen Bauordnung. Besonders die Erleichterungen aus der jüngsten Baurechtsnovelle waren Thema – ebenso wie konkrete Fragen aus dem Alltag der Planungsbüros.

Gesetzeslücken und Auslegungsspielräume

Ein zentrales Thema waren unklare Vorschriften und deren Auslegung in der Praxis. Hier stoßen selbst erfahrene Planerinnen und Planer immer wieder an Grenzen. Umso wertvoller war der Austausch über Vollzugshinweise des Ministeriums. Klarheit in der Auslegung kann langwierige Verfahren und gerichtliche Auseinandersetzungen vermeiden – ein Gewinn für alle Beteiligten.

Vertrauen wächst – Wiederholung geplant

Am Ende stand ein positives Fazit: Der persönliche Austausch brachte Verständnis, Klarheit und neue Ansätze. „Auge in Auge zu diskutieren war enorm hilfreich“, so eine Rückmeldung aus dem Kreis der Planungsbüros.

Das Bauamt Neustadt will diesen neuen Kurs fortsetzen – und plant bereits die nächste Gesprächsrunde. Ein wichtiger Schritt in Richtung eines partnerschaftlichen Bauprozesses, bei dem nicht Gegensätze im Vordergrund stehen, sondern gemeinsame Lösungen.