20 Hundewelpen im Kofferraum – Bundespolizei stoppt illegalen Tiertransport auf der A6 bei Waidhaus
Waidhaus – Ein trauriger Fund bei einer routinemäßigen Grenzkontrolle: Die Bundespolizeiinspektion Waidhaus hat am Freitag, 6. Juni, auf der A6 einen illegalen Tiertransport gestoppt. Im Kofferraum eines Fahrzeugs mit ungarischer Zulassung fanden die Beamten 20 eng zusammengepferchte Hundewelpen – darunter Dackel- und Pudelmischlinge, kaum sechs Wochen alt.
Den Beamten war bei der Kontrolle zunächst der starke Geruch von Kot und Urin aufgefallen. Im Kofferraum des Wagens entdeckten sie schließlich die Tiere, die ohne Wasser, Futter und jede Art von artgerechter Unterbringung transportiert wurden. Der 31-jährige Fahrer erklärte, auf dem Weg nach Belgien zu sein, wo er die Welpen an mehrere Abnehmer übergeben wollte. Doch weder Impf- noch Gesundheitsnachweise konnte der Mann vorlegen.
Ein hinzugezogener Amtstierarzt stellte fest, dass der Transport unter tierschutzrechtlichen Gesichtspunkten völlig unzulässig war. Die Tiere wurden daraufhin in umliegende Tierheime gebracht, wo sie sich nun – zum Teil stark unterernährt – von den Strapazen erholen. Gegen den Fahrer wurde eine Sicherheitsleistung von 2.000 Euro erhoben, er durfte anschließend weiterreisen. Ihn erwartet nun ein Ermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
Ein lukratives Geschäft mit Leid
Illegaler Welpenhandel ist kein Einzelfall – immer wieder werden Tiere unter grausamen Bedingungen quer durch Europa transportiert. Besonders beliebt sind kleine Rassen wie Dackel, Malteser oder Bulldoggen. Die Tiere stammen oft aus sogenannten „Vermehrerstationen“ in Osteuropa, wo sie ohne tierärztliche Versorgung, Sozialisation oder Hygiene geboren und viel zu früh von ihren Müttern getrennt werden.
Über Onlineplattformen und soziale Netzwerke gelangen die Welpen zu ahnungslosen Käufern in Westeuropa – zu vermeintlichen Schnäppchenpreisen. Was viele nicht wissen: Wer Hunde im Internet bestellt, unterstützt womöglich Tierquälerei. Die Tiere sind oft krank, verhaltensgestört und sterben nicht selten wenige Wochen nach dem Kauf.
Tierschützer raten daher dringend: Kaufen Sie keine Tiere online oder aus dem Kofferraum. Tierliebe beginnt mit Verantwortung – und die gibt es nicht zum Billigpreis.