Quereinsteiger schließen Personallücken bei der Feuerwehr
Feuerwehrgrundausbildung auch für Berufstätige
KRUMMENNAAB. Mit neuen Konzepten geht die Feuerwehr das Problem der Nachwuchsgewinnung an. Gesellschaftliche Veränderungen und der viel diskutierte demografische Wandel führen dazu, dass immer weniger Jugendliche zur Feuerwehr kommen. Deshalb setzt man im Landkreis Tirschenreuth jetzt verstärkt auf die Einbeziehung von sogenannten Quereinsteigern. Das sind Menschen, die mitten im Leben stehen, sich aber gerne bei der örtlichen Feuerwehr engagieren möchten. Viele von ihnen waren bereits in jungen Jahren einmal dabei.
Im Kreisbrandmeisterbezirk von Herbert Thurm, zu dem die Stadt Erbendorf sowie die Gemeinden Krummennaab und Reuth bei Erbendorf gehören, hat man ein neues Ausbildungskonzept erarbeitet und einen Pilotlehrgang entwickelt, bei dem man speziell auf die Bedürfnisse von Quereinsteigern eingeht. Natürlich wurden sämtliche Vorgaben eingehalten, so Kreisbrandmeister Thum. Doch im zeitlichen Ablauf sei man auf die Bedürfnisse von Berufstätigen eingegangen.
Im sogenannten Basismodul werden grundlegende Tätigkeiten für den Lösch- und Hilfeleistungseinsatz vermittelt, die jeder Feuerwehrangehörige beherrschen muss. Die Vorbereitung für den Lehrgang wurde in den jeweiligen Feuerwehren durchgeführt. Daran schloss sich ein kompakter Lehrgang im Feuerwehrhaus in Krummennaab an, bei dem an sechs Abenden die notwendigen Fachkenntnisse von erfahrenen Ausbildern vermittelt wurden.
Die Teilnehmer des ersten Lehrgangs nach der neuen Konzeption waren zwischen 16 und 55 Jahren alt. Dabei waren auch sämtliche Berufsgruppen vertreten, vom Schüler über Auszubildende bis zur Ärztin. Wie sehr der gesellschaftliche Wandel mittlerweile in der Feuerwehr angekommen ist, zeigt auch die Tatsache, dass von 24 Lehrgangsteilnehmern zehn Frauen waren.
Bei der Abschlussprüfung mussten die Teilnehmer dann zeigen, was sie gelernt hatten. Aus den verschiedenen Themenblöcken mussten vor den strengen Augen der Schiedsrichter verschiedene Einzelaufgaben gelöst werden. Dazu kam eine schriftliche Prüfung. Praktische Aufgaben waren unter anderem die Handhabung eines Oberflurhydranten oder das sichere und richtige Anlegen verschiedener Knoten und Stiche. Souverän zeigten die angehenden Einsatzkräfte ihr erlerntes Wissen.
Der Abschluss dieser Grundausbildung befähigt die Lehrgangsteilnehmer nun, bei Einsätzen auszurücken. Ebenso können die Einsatzkräfte mit dem Abschluss des Basismoduls entsprechende Fachausbildungen wie Atemschutzgeräteträger oder Maschinist absolvieren.
Bei der Zeugnisübergabe gratulierten Lehrgangsleiter Markus Krenkel und Michael Gröschl den Prüflingen zur bestandenen Prüfung und forderten sie auf, mit der Ausbildung weiterhin am Ball zu bleiben sowie das erlernte Wissen kontinuierlich auszubauen und in den jeweiligen Feuerwehren weiter zu festigen.