Landkreis TirschenreuthUmwelt und Natur

Miteinander von Teichwirten und Naturschützern

TIRSCHENREUTH. Die Interessen der Beteiligten liegen oft sehr weit auseinander. Trotzdem war man sich nach dem Treffen von Teichwirten und Naturschützern einig, dass das Projekt „Waldnaabauen“ nur gemeinsam gelingen kann. Zu dem Termin hatte Regierungspräsident Axel Bartelt den Leiter des Bereichs Ernährung und Landwirtschaft, Johannes Hebauer und die Leiterin der Höheren Naturschutzbehörde Eva Fischer mitgebracht. Im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Vertretern von Bund Naturschutz (BN), Landesbund für Vogelschutz (LBV) und des Vereins für Landschaftsschutz und Artenschutz in Bayern (VLAB) auf der einen, sowie Vertretern der Fischerei und der Jägerschaft auf der anderen Seite, standen Themen wie Fischotter, die Weiterentwicklung des Vogelschutz- und FFH-Gebietes und der Vertragsnaturschutz.

Es war nicht das erste Treffen dieser Art. Schon seit Jahren findet dieser Gedankenaustausch zwischen Behördenvertretern, Naturschutzverbänden und Teichwirten statt. Diese Termine sind dem Regierungspräsidenten sehr wichtig, denn so will man auch zu mehr gegenseitigen Verständnis beitragen. Bartelt stellte die Bedeutung der Waldnaabaue für die Oberpfalz heraus. Die Regierung werde nun in die weiteren Planungen zur Gebietsentwicklung gehen. So hoffe man zur positiven Entwicklung, zu Arten- und Naturreichtum beizutragen und auch die weitere Bewirtschaftung der Teiche sicherzustellen. Wichtig sei ein Miteinander von Teichwirten und Naturschutz trotz der bestehenden Konfliktpunkte wie beim Fischotter.

Regierungspräsident Bartelt habe dem Landwirtschaftsministerium auch die Überlegung eines eventuellen Rettungsschirmes für die in ihrer Existenz bedrohten Teichwirte unterbreitet. Es sei wichtig, auch den Ausgleich zwischen Naturschutz und Nutzerinteressen zu finden. Hier gebe es zwar immer wieder Konflikte wie beim Thema Fischotter, aber es seien auch gute Lösungen, wie bei Biber und Kormoran, gefunden worden.

Zum Thema Fischotter laufe das Verfahren noch. Die Bescheide zur Entnahme von einzelnen Tieren sei von Naturschutzverbänden beklagt.

Es gebe jetzt einen Anlauf für ein weiteres Fischottermonitoring, dieses werde man von Seiten des Landkreises begleiten. Ziel sei es, die Basis für ein Miteinander zu erreichen.

Die Vertreter der Teichwirtschaft stellten heraus, dass man immer das Natura2000-Gebiet der Waldnaabauen begleitet und auch auf notwendige Anpassungen hingewiesen habe. Man werde auch zu Evaluation und zukünftigen Management Vorschläge einbringen. Besonders betont wurde, dass die aktive Bewirtschaftung der Teiche die Voraussetzung für den Erhalt dieser Kulturlandschaft sei, die wegen ihrer Einzigartigkeit in die Bundesliste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen worden sei.

An der Himmelsleiter trafen sich die Vertreter der Teichwirte mit den Naturschutzverbänden: Von oben: Thomas Kurzeck, Projektbetreuer Waldnaabaue, Hans Klupp, daneben Reinhard Scheuerlein, Regionalreferent BN, Eva Fischer, Höhere Naturschutzbehörde, Landrat Roland Grillmeier, Johannes Hebauer, Regierungspräsident Axel Bartelt, Josef Siller, BN Kreisgruppe Tirschenreuth, Johannes Bradtka, VLAB und Thomas Beer, ARGE Fisch.
Bild: Landratsamt Tirschenreuth
Landrat Grillmeier zeigte Regierungspräsident Bartelt auf der Himmelsleiter die Besonderheiten der Waldnaabaue
Bild: Landratsamt Tirschenreuth