Landesweiter Probealarm in Bayern: KatWarn fällt in weiten Teilen aus
MÜNCHEN. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann zieht eine erste Bilanz zum heutigen landesweiten Probealarm: Grundsätzlich verlief der Test der Warnmittel störungsfrei – mit einer gravierenden Ausnahme. Die Warn-App KatWarn hat in großen Teilen Bayerns nicht ausgelöst. Das hierfür zuständige Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) wird den Vorfall nun auswerten.

KatWarn-Ausfall sorgt für Besorgnis
Die regional zeitversetzte Auslösung von Cell Broadcast und anderen Warn-Apps funktionierte laut Herrmann pünktlich und ohne nennenswerte Verzögerungen. Dennoch sorgte der flächendeckende Ausfall von KatWarn für Irritationen. „Es ist besorgniserregend, dass eine wichtige Säule unseres Warnsystems in weiten Teilen nicht funktioniert hat“, so der Innenminister. Die Ursache für den Ausfall müsse dringend geklärt und behoben werden.
Sirenen funktionieren größtenteils – aber nicht überall
Neben den digitalen Warnsystemen wurden auch Sirenen und Lautsprecherdurchsagen getestet. Während der Großteil der Sirenen einwandfrei funktionierte, gab es in der Integrierten Leitstelle Coburg eine technische Panne: Rund 100 Sirenen heulten 15 Minuten lang, anstatt sich nach dem Warnton wieder abzuschalten. „Wir werden die Ursachen vor Ort untersuchen und technische Fehler künftig vermeiden“, versicherte Herrmann.
Innenminister fordert besseren Ausbau der Sireneninfrastruktur
Trotz des insgesamt positiven Fazits sieht Herrmann weiterhin Verbesserungsbedarf, insbesondere beim Ausbau der Sireneninfrastruktur. Im Doppelhaushalt 2024/2025 sind 90 Millionen Euro für den Katastrophenschutz eingeplant, doch der Minister fordert zusätzliche Mittel vom Bund. „Ein effizientes Sirenennetz ist essenziell, um die Bevölkerung schnell zu erreichen“, betonte Herrmann. Er hoffe, dass die neue Bundesregierung bald weitere Bundesmittel bereitstellt, damit die Kommunen den Ausbau der Sirenen zügig vorantreiben können.