MenschenOberfrankenOberpfalzServiceWirtschaft

Kassecker unterstützt Mission in Tansania

Bauunternehmen spendiert Arbeitskleidung für Jugendliche

WALDSASSEN/KIFUNGOILO. Bildung als Basis für ein besseres Leben: In den Usambarabergen Tansanias unterhält der Orden der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut seit rund 60 Jahren eine Schule samt Internat. Neben dem Unterrichten von derzeit rund 500 Schülerinnen fallen viele zusätzliche Arbeiten an, um den Alltag in Schule und Missionsstation zu bewältigen. Um nicht dauerhaft auf externe Hilfe oder Unterstützung benachbarter Orden angewiesen zu sein, wurden vor einigen Jahren eine Schlosserei sowie eine Schreinerei errichtet. Einheimische erledigen seither viele der anfallenden Arbeiten direkt vor Ort, Jugendliche werden dort zu Handwerkern ausgebildet – eine große Chance in einem Landstrich, der bis heute fast ausschließlich durch einfache Landwirtschaft wertschöpft. Gerade materielle Unterstützung für solche Aktionen kommt dafür auch immer wieder aus Deutschland, wo viele der Missionsschwestern ihre Heimat und Familien haben. Josef Ernst aus Münchenreuth ist einer von zahlreichen Helfern und Unterstützern, die bereits mehrfach nach Kifungilo reisten. Bei seinem letzten Besuch fiel ihm der Mangel an Arbeits- und Schutzkleidung der Arbeiter und Auszubildenden auf. Mit Einfallsreichtum und Improvisation bastelten diese „Sicherheitsschuhe“ aus alten Autoreifen. Wieder in der Heimat, aktivierte Ernst seine Kontakte zum hiesigen Bauunternehmen Kassecker. Für Gesellschafter und Geschäftsführer Josef Andritzky gab es keinen Grund zu überlegen: Für rund 15 Arbeiter schickte er Arbeitshosen und Sicherheitsschuhe im Gesamtwert von rund 3.000 Euro auf die Reise nach Tansania. „Nahezu unvorstellbar, unter welchen Bedingungen die Arbeiter und Auszubildenden in Kifungilo ihren Aufgaben nachgehen. Schön, dass wir hier helfen konnten und so nicht nur die Arbeiter, sondern indirekt auch die Bildungsarbeit der Missionsschwestern unterstützen“, freut sich Andritzky.

Foto: Josef Ernst

(Aus-)Bildung in Tansania unterstützen

Der Zugang zu umfassender Bildung ist in Tansania leider noch keine Selbstverständlichkeit. Der Orden der Missionsschwestern vom Kostbaren Blut betreibt seit den 1960er-Jahren eine Mädchenschule in Kifungilo, wo die Schülerinnen unabhängig ihrer Konfession einen Abschluss, vergleichbar mit der mittleren Schulreife oder dem Abitur, erreichen können. Selbst nach der Schullaufbahn helfen die Schwestern: Für besonders begabte Schülerinnen, denen der Weg einer weiterführenden Bildung (Studium o. ä.) aus finanziellen Gründen verwehrt bliebe, suchen sie aktiv nach Unterstützern. Rund 750 Euro pro Jahr kostet eine solche Patenschaft, die den Mädchen oder jungen Frauen vor Ort das Tor in eine sichere und selbstbestimmte Zukunft öffnet.