Kultur und MedienOberpfalz

Heiße Probenphase für die Kemnather Passion

Von Carolin Böckl

KEMNATH. Die Vorbereitungen für die Kemnather Passion laufen auf Hochtouren. Mehrmals wöchentlich stehen die Darsteller auf der Bühne, um jede Betonung und jede Geste bis zur Perfektion einzuüben. Auch der Passionschor, der bislang separat geprobt hat, war nun erstmals bei der Gesamtprobe dabei, um Einsätze und Abstimmungen mit dem Bühnengeschehen zu verfeinern. Eine intensive, aber bereichernde Zeit für alle Beteiligten.

Tagsüber sind die Bühnenbauer am Werk, bessern aus und bringen letzte Veränderungen an, während in den Abendstunden die Schauspieler die Mehrzweckhalle für ihre Proben nutzen. Neben den Gesamtproben, an denen alle teilnehmen, finden auch Szenenproben statt, in denen an den Details gefeilt wird: Betonung, Emotionen, Positionierung auf der Bühne und Interaktion zwischen den Darstellern. Regisseur Thomas Linkel bringt mit viel Erfahrung und einem geschulten Blick die Feinheiten zur Geltung. Voraussetzung dafür ist eine möglichst hohe Textsicherheit. „Solange man sich zu sehr auf den richtigen Text konzentrieren muss, kann man nicht auf kleine Nuancen achten“, erklärt Linkel. Er lobt sein Ensemble: „Anderswo laufen alle erst mal zwei Wochen mit den Textbüchern in der Hand herum, das war hier nicht so.“

Ein wichtiger Meilenstein war das erste Zusammenwirken mit dem Passionschor. Seit Herbst letzten Jahres erarbeitete der Chor den musikalischen Rahmen der Passion. Chorleiterin Anna-Maria Beck betont die Herausforderungen: „Jetzt geht es noch um den Feinschliff, wir müssen hineinwachsen in das Ganze.“ Besonders die Akustik in der Mehrzweckhalle unterscheidet sich von den bisherigen Proberäumen. Auch die Chormitglieder müssen sich an die Lichtverhältnisse und die neue Aufstellung gewöhnen, damit jeder die Chorleiterin gut sehen und mit den anderen harmonieren kann. Bereits nach der zweiten Gesamtprobe stellte Beck deutliche Fortschritte fest.

Auch die Fotos für das Programmbuch wurden während der Probe aufgenommen. Fotograf Bernd Schönfelder setzte die Darsteller ins rechte Licht. Dafür war ein vollständiges Bühnen-Make-up erforderlich. Besonders aufwendig war die Maske für Jesus-Darsteller Roland Krauß: Blutergüsse, Striemen und ein wundes Knie müssen realistisch aussehen und während der gesamten Probe halten. Anita Heser und ihr Maskenteam nutzen dazu verschiedene Produkte wie Kunstblut, Puder, Theaterschminke und Narbengel, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen.

Für das Publikum bleiben diese intensiven Vorbereitungen unsichtbar – sie erleben das Endergebnis in den Aufführungen. Doch hinter den Kulissen trägt jeder Einzelne mit Leidenschaft und Teamgeist zum Gelingen bei. Genau dieser Gemeinschaftssinn macht die Kemnather Passion zu einem besonderen Erlebnis.

Weitere Informationen, Aufführungstermine und Tickets sind unter www.kemnather-passion.de zu finden.

Fotos: Bernd Schönfelder