Landkreis TirschenreuthWirtschaft

Grillmeier bedauert Aus für Basaltabbau

TIRSCHENREUTH. Nachdem gestern bekannt wurde, dass nach dem Teichelberg in Pechbrunn im Jahr 2019 und dem Hirschentanz bei Konnersreuth im vergangenen Jahr nun auch der Verwaltungsstandort der Hartsteinwerke Bayern-Mitteldeutschland in Steinmühle schließt, äußerte sich Landrat Roland Grillmeier zur Situation rund um den Basaltabbau im Landkreis Tirschenreuth: „Der Vorstand der Basalt AG, Frank Schlig, hat mich bereits letzte Woche über das Aus der Verwaltung in Steinmühle informiert. Der Basalt-Abbau hat zur industriellen Entwicklung der Region erheblich beigetragen. Ganze Orte wie Steinmühle, Pleußen oder Pechbrunn verdanken diesem Wirtschaftszweig ihre Entwicklung.“

Umso mehr bedauert Grillmeier die Schließungen, bedankte sich aber dennoch bei den Beteiligten für den offenen Umgang der letzten Jahre. Frank Schlig hatte Anfang der 2000er seinen Wohnsitz in Steinmühle und hat zur Verlagerung der Verwaltung und zu Investitionen in Gebäude und Anlagen beigetragen.
Grillmeier hatte mehrfach darauf hingewiesen, dass das Aus der beiden Steinbrüche auch zur Verlagerung der Büro-Arbeitsplätze führen würde, dies sei nun leider geschehen. „Damit gehen der Region Wirtschaftskraft, Arbeitsplätze, Tradition und auch wichtiger Baustoff verloren. Viele, gerade auch überörtliche Verbände, haben diese Entwicklung ja als unbedeutend bezeichnet“, ärgert sich der Landrat. Er habe sich sowohl als Bürgermeister als auch als Landrat immer für den Erhalt dieser wichtigen Abbauflächen eingesetzt. „Zumindest beim Hirschentanz hätte uns das gelingen können. Leider haben einige beteiligte Stellen hier ein stärkeres Engagement vermissen lassen.

Archivfoto: Roland Wellenhöfer

Der Antrag zum weiteren Abbau im Hirschentanz wurde bereits vor 2017 gestellt, die Verschärfung und weitere Auflagen durch das Bundesnaturschutzgesetz haben diese vorgesehene Erweiterung leider fast unmöglich gemacht. Inwieweit man 2017 in Gesprächen Lösungen hätte finden können lässt sich heute nicht mehr beurteilen“, resümiert Grillmeier. Es seien auf seine Initiative hin zwar noch weitere Gespräche geführt worden, jedoch musste man einsehen, dass die vielen Vorgaben nicht mehr umsetzbar gewesen seien.

„Aus meiner Sicht muss man sich in Deutschland schon die Frage stellen, wie man Umweltauflagen und notwendige Gewinnung von Rohstoffen vereinen kann. Dass die momentanen Auflagen zu derartigen Entwicklungen führen ist ärgerlich. Beim Hirschentanz wäre ein weiterer Abbau durchaus möglich gewesen.“
Einen kleinen Hoffnungsschimmer hat der Tirschenreuth Landrat dennoch erhalten. Mittelfristig sei von der Basalt AG ein möglicher Aufbau einer mobilen Brechanlage und ein Wiederbeginn in Aussicht gestellt worden. „Wir werden diesen Prozess begleiten und ich hoffe, dass wir damit teilweise diesen wichtigen Rohstoff in der Region wieder abbauen können. Leider wurden hier die Hürden und Auflagen in den letzten Jahren immer höher.“ Jetzt gehe es erst einmal darum, den notwendig gewordenen Rückbau zu begleiten.

Basaltsteinbruch Teichberg.
Archivfoto: Roland Wellenhöfer