Fake-Anruf löst Großeinsatz aus: Neues Phänomen „Swatting“ fordert Einsatzkräfte heraus
Polizei warnt vor gefährlichem Trend, bei dem Notfälle vorgetäuscht werden
LUHE-WILDENAU. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde die Polizei Neustadt Opfer eines sogenannten „Swatting“-Anrufs, der zu einem Großeinsatz führte. Eine unbekannte Person meldete telefonisch, dass in der Nachbarschaft ein Schuss gefallen sei und ein Streit mit großem Geschrei im Gange sei. Nachdem der Anrufer auflegte, war seine Nummer nicht mehr erreichbar und es meldete sich nur noch eine Computerstimme.
Kurz darauf erhielt auch der Kommandant der Feuerwehr Luhe einen Anruf von derselben Computerstimme, die behauptete, dass in dem betreffenden Haus ein Brand ausgebrochen sei. Es wurde angegeben, dass das Feuer von einer Outdoorküche auf das Haus übergreifen würde. Die alarmierten Einsatzkräfte mussten von einer realen Notfallsituation ausgehen und entsprechende Vorkehrungen treffen.
Mehrere Streifenwagen, die Feuerwehr und der Rettungsdienst rückten vor Ort an und versuchten, telefonisch Kontakt mit den Bewohnern aufzunehmen. Die Bewohner waren darauf angewiesen, mit erhobenen Händen das Haus zu verlassen. Zu ihrer Überraschung zeigten sie keinerlei Anzeichen von Streitigkeiten und besaßen keine Waffen. Eine Überprüfung des Wohnhauses ergab, dass kein Brand ausgebrochen war.
Nachdem sich herausstellte, dass es sich um einen Fake-Anruf handelte, konnten die Einsatzkräfte wieder abrücken und die Hausbewohner konnten zurück in ihre Betten kehren. Die Polizei warnt vor den ernsten Folgen dieser Art von Streichen und betont, dass derartige Taten nicht nur unnötige Ressourcen binden, sondern auch zu einer Gefahr für die Betroffenen und die Einsatzkräfte werden können.
„Swatting“ ist ein besorgniserregender Trend, bei dem Notfälle vorgetäuscht werden, um Polizei oder Spezialeinheiten an einen bestimmten Ort zu schicken. Oftmals sind Prominente oder Personen des öffentlichen Lebens das Ziel dieser gefährlichen Streiche. Die Motive hinter „Swatting“ können Rache oder Langeweile sein, wie im Internet berichtet wird.
Dieser Vorfall in Neustadt ist nicht der erste Fall von „Swatting“ in der Region. Bereits vor drei Tagen gab es einen ähnlichen Vorfall im Bereich Regensburg. Die Polizei warnt vor den Konsequenzen dieser Straftat und ruft dazu auf, solche Vorfälle zu umgehen, zu melden, um die Täter zur Verantwortung zu ziehen und weitere derartige Fälle zu verhindern.
Es ist wichtig, dass die Öffentlichkeit über diese gefährliche Entwicklung informiert wird, um das Bewusstsein für die potenziellen Folgen von „Swatting“ zu schärfen. Es liegt in der Verantwortung aller, solche Straftaten zu verurteilen und dazu beizutragen, dass unsere Einsatzkräfte nicht unnötig gefährdet werden.