Europarat senkt Schutzstatus des Wolfs – Aiwanger und Kaniber begrüßen Entscheidung
München – Der Europarat hat einem Antrag der EU-Mitgliedsstaaten zugestimmt, den Schutzstatus des Wolfs herabzustufen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber zeigen sich erfreut über diesen Beschluss.
Aiwanger erklärte: „Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Seine Bestände müssen jagdlich reguliert werden können. Diese Entscheidung war überfällig.“ Gleichzeitig betonte er die Bedeutung eines zügigen Handelns auf Bundes- und EU-Ebene: „Das EU-Recht muss schnell angepasst werden, damit einheitliche Regelungen für die Mitgliedsstaaten geschaffen werden können. Bayern bereitet sich vor und plant, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen.“
Kaniber: „Ein guter Tag für Weidetierhalter und Biodiversität“
Auch Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber begrüßte den Beschluss: „Heute ist ein guter Tag für die Weidetierhalter und die Biodiversität. Der Schutzstatus des Wolfs wurde auf internationaler Ebene endlich abgesenkt – ein überfälliger Schritt.“
Kaniber betonte jedoch, dass weitere Maßnahmen folgen müssen: „Wir brauchen dringend ein aktives Bestandsmanagement. Dazu muss die FFH-Richtlinie der EU angepasst werden. Der günstige Erhaltungszustand des Wolfs muss bundesweit festgestellt werden. Erst dann kann der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden.“
Hintergrund: Entscheidung im Rahmen der Berner Konvention
Die Berner Konvention ist ein 1979 verabschiedeter völkerrechtlicher Vertrag, der den Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen in Europa regelt. Der Wolf war bisher als „streng geschützt“ eingestuft. Der Ständige Ausschuss der Berner Konvention hat den Schutzstatus nun auf „geschützt“ gesenkt – ein wichtiger Schritt, der auf einen Antrag der EU zurückgeht.
Die Entscheidung auf internationaler Ebene ebnet den Weg für Änderungen im EU- und nationalen Recht. Die Anpassung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) auf EU-Ebene ist der nächste notwendige Schritt.
Wachsende Konflikte mit Wölfen in Bayern
Mit geschätzten 2.000 Wölfen in Deutschland und etwa 100 Tieren in Bayern nimmt der Druck auf Weidetierhalter zu. Nutztierrisse sind ein großes Problem, vor allem in Almregionen. Aiwanger und Kaniber fordern daher eine schnelle Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen, um Weidetierhalter zu entlasten und ein nachhaltiges Wolfsmanagement zu ermöglichen.