BayernPolitikWirtschaft

Autogipfel der Bayerischen Staatsregierung: Aiwanger fordert schnelles Handeln

MÜNCHEN. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat der Automobilbranche im Freistaat beim Autogipfel der Bayerischen Staatsregierung seine Unterstützung zugesichert. Inmitten der Herausforderungen des Strukturwandels betonte er die Notwendigkeit schneller und pragmatischer Lösungen: „Im Wirtschaftsministerium gehen derzeit fast täglich SOS-Meldungen aus der Autobranche ein. Wir brauchen daher rasch wirksame Maßnahmen.“

Bayerns Maßnahmenpaket: Transformationsfonds und Infrastruktur

Aiwanger hob hervor, dass Bayern bereits aktiv zur Stabilisierung und Zukunftssicherung der Branche beiträgt. „Wir haben den Transformationsfonds, mit dem wir mindestens 100 Millionen Euro für die Automobilindustrie bereitstellen“, erklärte er. Weitere Initiativen umfassen das Zukunftsforum Automobil mit einem Unterstützungsvolumen im dreistelligen Millionenbereich sowie die Transformationsnetzwerke und Clusterinitiativen in den Regionen.

Auch in puncto Infrastruktur setze Bayern Maßstäbe: „Wir verfügen über das beste deutsche Elektrolade-Netz und fördern Wasserstofftankstellen sowie Elektrolyseure, um den Wandel hin zu einer nachhaltigen Mobilität voranzutreiben.“

Appell an die Bundes- und EU-Politik

Aiwanger forderte ein stärkeres Engagement auf nationaler und europäischer Ebene: „Die deutsche und die EU-Politik müssen spätestens nach der Bundestagswahl nachziehen.“ Er benannte klare Handlungsfelder, darunter niedrigere Steuern, günstigere Strompreise und eine umfassendere Förderung heimischer Hersteller.

Die dringend notwendige Bürokratieentlastung und eine technologieoffene Herangehensweise seien entscheidend für den Erfolg. „Zur Dekarbonisierung des Verkehrs brauchen wir alle modernen Antriebe – von Elektro über Wasserstoff bis hin zu moderneren Verbrennern, die immer weniger CO₂ ausstoßen“, erklärte der Minister. Er forderte zudem die Aussetzung der drohenden EU-Strafzahlungen wegen CO₂-Flottengrenzwerten, um die Autoindustrie nicht zusätzlich zu belasten.

Regionalkonferenzen für den Strukturwandel

Um die wirtschaftlichen Herausforderungen in den Regionen Bayerns zu bewältigen, verweist Aiwanger auf die Regionalkonferenzen des Wirtschaftsministeriums. Diese wurden auf seine Initiative hin ins Leben gerufen und dienen dazu, gemeinsam mit regionalen Akteuren Strategien zu entwickeln, um Arbeitskräfte aus der Automobilbranche gezielt in anderen Wirtschaftszweigen zu integrieren.

„Dekarbonisierung darf nicht in Deindustrialisierung enden“, betonte Aiwanger abschließend. „Der Kunde entscheidet, welches Auto er fährt – nicht Brüssel oder Berlin.“