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Ergebnisse der Unternehmensbefragung im Landkreis Tirschenreuth

Tirschenreuth – Das Landratsamt Tirschenreuth hat die Ergebnisse einer umfassenden Umfrage unter den Unternehmen im Landkreis präsentiert. Ziel der Befragung war es, die Attraktivität des Standorts für Handwerksbetriebe und Firmen aller Größen zu bewerten und Handlungsbedarf zu identifizieren. Landrat Roland Grillmeier betonte bei seiner Begrüßung, dass das Landratsamt nicht nur als Behörde, sondern auch als Servicestelle für Unternehmen agieren müsse: „Wir wollen wissen, wo die Probleme liegen, damit wir diese konkret angehen können.“

Von den 1200 angeschriebenen Unternehmen nahmen 386 an der Befragung teil, was einer Rücklaufquote von rund einem Drittel entspricht. „Wir sind sehr zufrieden mit der Teilnahme. Die Ergebnisse geben uns wertvolle Einblicke in die Wünsche und Sorgen der Unternehmen im Landkreis“, erklärt Linda Wunderlich, Projektleiterin im Bereich Kreisentwicklung.

Fachkräftemangel als größte Herausforderung

Landrat Roland Grillmeier (Mitte) unterzeichnet mit Tobias Knauer (links, HWK) und Florian Rieder (rechts, IHK) das vereinbarte Maßnahmenpaket.
Foto: Fabian Polster

Die größte Herausforderung für die Unternehmen im Landkreis ist der Fachkräftemangel. Nur 11 Prozent der Befragten bewerten das Angebot an Fachkräften als gut, während 36 Prozent es als ungenügend empfinden. „Wir müssen dringend gegensteuern“, betont Kreisentwickler Anton Kunz. „Durch Maßnahmen wie Ausbildungsmessen und das neue Willkommenszentrum wollen wir die Fachkräftesituation verbessern.“

Infrastruktur und öffentlicher Nahverkehr im Fokus

Weitere zentrale Themenfelder waren die Infrastruktur und der öffentliche Nahverkehr sowie E-Mobilität. 54 Prozent der Unternehmen bewerten die Verkehrsanbindung als attraktiv, doch der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) wird kritisch gesehen. 58 Prozent der Befragten stufen ihn als mangelhaft ein. „Eine absolute Zufriedenheit beim ÖPNV wird in einem Flächenlandkreis nie möglich sein. Die Zusammenarbeit mit dem VGN läuft aber sehr gut und wir arbeiten an konkreten Verbesserungen“, so Grillmeier.

E-Mobilität und Ladeinfrastruktur

Die Verfügbarkeit von E-Ladesäulen wird ebenfalls kritisch gesehen. Nur 13 Prozent sind mit der Ladeinfrastruktur zufrieden. „Auch dieses Thema bearbeiten wir seit längerem sehr intensiv und haben Projekte zur Errichtung neuer Ladesäulen gestartet“, erläutert Kunz hierzu.

Positive Bewertungen trotz Herausforderungen

Trotz der genannten Herausforderungen bewerten 57 Prozent der Unternehmen die Attraktivität und Lebensqualität der Region als gut bis sehr gut. „Diese positiven Rückmeldungen bestärken uns in unserer Arbeit“, freut sich Grillmeier.

Kreisentwickler Anton Kunz, Tobias Knauer (HWK), Linda Wunderlich (Projektmanagerin Kreisentwicklung), Florian Rieder (IHK) und Landrat Roland Grillmeier mit den unterzeichneten Vereinbarungen.
Foto: Fabian Polster

Zusammenarbeit mit Wirtschaftskammern

Florian Rieder (Leiter der IHK-Geschäftsstelle Nordoberpfalz) und Tobias Knauer von der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz waren bei der Vorstellung ebenfalls vor Ort und zeigten sich beeindruckt von der hohen Rücklaufquote und den angestoßenen Projekten und Verbesserungen: „Die Themen, die die Wirtschaft derzeit beschäftigen, sind überall ähnlich. Man merkt jedoch deutlich, dass Wirtschaft im Landkreis Tirschenreuth Chefsache ist.“ Wichtig sei es, niedrigschwellige Angebote für kleine Unternehmen zu schaffen. Grillmeier betonte hier besonders den Job-Turbo, der Migranten im Landkreis mit Unternehmen zusammenbringen soll. Bei zwei Veranstaltungen in Tirschenreuth und Kemnath seien bereits über 10 Arbeitsverhältnisse zu Stande gekommen.

Maßnahmenprogramm zur Stärkung der Wirtschaft

Um auf die identifizierten Schwachstellen zu reagieren, hat der Landkreis ein umfassendes Maßnahmenprogramm entwickelt. Dieses umfasst neun Punkte, darunter die Sicherung von Fachkräften, Verbesserung der Gesundheitsversorgung, Ausbau der E-Mobilität und Bürokratieabbau. „Wir wollen die Wirtschaft im Landkreis stärken und haben dafür ein konkretes Maßnahmenpaket geschnürt“, so Grillmeier zum Abschluss.