BayernOberpfalzWirtschaft

[UPDATE] Rettenmeier übernimmt Ziegler


[UPDATE ] Investor sichert 770 Arbeitsplätze: Insolvenzverwalter bestätigt Verkauf von Ziegler-Holzbetrieben

Plößberg. Der vorläufige Insolvenzverwalter Volker Böhm hat den Verkauf wesentlicher Teile der Ziegler-Group an die Rettenmeier Holding AG offiziell bestätigt. Der Kaufvertrag wurde am Donnerstagabend unterzeichnet. Mit der Übernahme bleiben alle Standorte erhalten, und insgesamt 770 Arbeitsplätze konnten gesichert werden.

Erhalt von Standorten und Arbeitsplätzen

Rettenmeier übernimmt die Ziegler Holzindustrie GmbH & Co. KG, die Ziegler Naturenergie GmbH, die Ziegler Forstservice GmbH und die Holzzentrum Ziegler GmbH sowie die nicht insolventen Gesellschaften Prechtl GmbH Anlagen- und Maschinenbau und Ruhland Druckluft & Systemtechnik GmbH.

Bei der „Ziegler Holzindustrie GmbH & Co. KG“ bleiben 516 von 665 Arbeitnehmern, bei der „Ziegler Naturenergie GmbH“ alle 54 Arbeitnehmer, bei der „Ziegler Forstservice GmbH“ alle 18 Arbeitnehmer und beim „Holzzentrum Ziegler“ 46 von 97 Arbeitnehmern erhalten. Die nicht insolventen Betriebe „Prechtl GmbH“ (10 Mitarbeiter) und „Ruhland Druckluft & Systemtechnik GmbH“ (3 Mitarbeiter) werden vollständig übernommen.

Der Gläubigerausschuss hat der Übernahme bereits zugestimmt, nun steht noch die Genehmigung durch die Kartellbehörden aus.

Zeitdruck und Herausforderungen der Insolvenz

Insolvenzverwalter Böhm betonte die enorme Herausforderung der letzten Wochen: „Wir standen unter großem Zeitdruck, da der Insolvenzgeld-Zeitraum Ende Januar ausläuft. Ohne Investorenlösung hätte der Betrieb nicht fortgeführt werden können.“ Der Verkaufsprozess wurde innerhalb von zwei Monaten abgeschlossen.

Leider musste der Geschäftsbetrieb der Ziegler Logistik GmbH eingestellt werden, da sich kurzfristig kein Investor gefunden hat. Rund 300 Mitarbeiter erhalten ihre Kündigung. „Wir bedauern diesen Schritt sehr, aber ohne eine wirtschaftliche Perspektive war eine Fortführung nicht möglich“, erklärte Böhm.

Positive Zukunftsperspektiven

Rettenmeier plant, den Betrieb in Plößberg zu stabilisieren und weiterzuentwickeln. CEO Dr. Stephan Lang sieht große Chancen: „Der Standort bietet hervorragende Ressourcen und engagierte Mitarbeiter. Unser Ziel ist es, die erworbenen Betriebe wieder zu Marktführern in der Holzverarbeitung zu machen.“

Auch Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger begrüßte die Übernahme als Erfolg: „Die Rettenmeier-Gruppe bringt das nötige Know-how mit, um die Ziegler-Betriebe wieder in die Erfolgsspur zu führen. Das sichert nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Zukunft der regionalen Holzindustrie.“

Parallel dazu laufen weitere Verhandlungen für andere Unternehmensteile der Ziegler-Gruppe. „Wir rechnen in Kürze mit weiteren Entscheidungen“, so Böhm. Bereits vor zwei Wochen konnte eine Lösung für die Tochtergesellschaft „naturheld“ gefunden werden, wodurch alle 130 Arbeitsplätze erhalten blieben.

Hintergrund der Insolvenz

Die Ziegler-Group meldete Ende November 2024 Insolvenz an, nachdem der Nachfragerückgang im Bausektor und steigende Zinsen die Finanzlage des Unternehmens verschlechterten. Die Gruppe hatte zuletzt rund 3.000 Mitarbeiter in Deutschland, Schweden und Rumänien und erzielte 2023 einen Umsatz von 750 Millionen Euro. Insgesamt 27 der 45 Gesellschaften der Unternehmensgruppe waren von der Insolvenz betroffen.

Der erfolgreiche Verkauf der Kernbereiche an Rettenmeier bietet nun eine neue Zukunftsperspektive für die Holzverarbeitung in Bayern. Sollte die Genehmigung durch die Kartellbehörden zeitnah erfolgen, könnte die Produktion in Plößberg bereits im Februar wieder aufgenommen werden.

[UPDATE] Rettung für Ziegler-Group: Rettenmeier Holding AG übernimmt wesentliche Teile

München/Plößberg – Jetzt ist es raus: Die mittelfränkische Rettenmeier Holding AG hat wesentliche Teile der insolventen Ziegler-Group übernommen. Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger begrüßte diesen Schritt als bedeutendes Signal für die Holzindustrie in Bayern. Die notarielle Beglaubigung des Verkaufs fand am Donnerstag statt, am Freitag traf sich Aiwanger in München mit Rettenmeier-Vorstandsvorsitzendem Dr. Stephan Lang, um die Übernahme offiziell zu besprechen.

Erhalt von Arbeitsplätzen und Abnehmer für Waldbesitzer

Aiwanger betonte die Bedeutung der Übernahme für die regionale Wirtschaft: „Die Übernahme des Ziegler-Sägewerks durch Rettenmeier ist eine gute Botschaft für die Waldbesitzer und die Arbeitnehmer! Wir haben die Arbeit des vorläufigen Insolvenzverwalters eng begleitet und sind froh, dass mit Rettenmeier eine starke bayerische Lösung gefunden wurde. Damit bleibt ein wichtiger Abnehmer für Holz erhalten und ein Großteil der Arbeitsplätze des Traditionsunternehmens gesichert.“

Die Rettenmeier Holding AG, eines der führenden Unternehmen in der holzbearbeitenden Industrie mit 1.600 Mitarbeitern an sechs Standorten in Europa, sieht in der Übernahme große Potenziale.

Zukunftsperspektiven für den Standort Plößberg

Dr. Stephan Lang, CEO der Rettenmeier Holding AG, erklärte: „Ich freue mich auf die Übernahme des bisherigen Sägewerks der Ziegler-Group in Plößberg. Der Standort bietet hervorragende Nadelholzvorräte und zahlreiche Waldbesitzer in der Region, die uns beliefern können. Gemeinsam mit den motivierten Mitarbeitern wollen wir das Werk wieder zu einem bedeutenden Player in Europa entwickeln.“

Allerdings steht der Verkauf noch unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die Kartellbehörden. Lang stellte in Aussicht, dass kurzfristig ein Massedarlehen geprüft wird, um die Produktion in Plößberg bereits im Februar wieder aufzunehmen.

Signal für die gesamte Holzbranche

Aiwanger sieht in der Übernahme ein positives Zeichen für die gesamte Branche: „Das Sägewerk in Plößberg ist ein zentraler Abnehmer für Holz aus privaten Wäldern sowie von den Bayerischen Staatsforsten. Hochwertige Holzprodukte „made in Bayern“ sind ein wichtiges Zukunftsfeld. Die Entschlossenheit der Rettenmeier Holding AG zeigt, dass Bayern der bedeutendste Produktionsstandort für Holzprodukte in Deutschland bleibt.“

Nun liegt es an den Kartellbehörden, den Weg für die Zukunft des Sägewerks in Plößberg offiziell freizumachen. Sollte die Genehmigung erteilt werden, könnte das Werk bereits in wenigen Wochen wieder in Betrieb gehen.



Entscheidet sich heute di Zukunft der Ziegler Group?

PLÖßBERG. Die Ziegler Group, mit Sitz in Plößberg, hat – wie bekannt – im November 2024 Insolvenz angemeldet.ie Insolvenz betrifft die Region Oberpfalz besonders stark, da Ziegler ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsmotor ist.und 1.800 der 3.000 Beschäftigten arbeiten in Plößberg und Umgebung.

Heute wird Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger gemeinsam mit einem Investorenvertreter in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz über die Zukunft des Sägewerks der Ziegler Group informieren. Die Veranstaltung findet um 14 Uhr im Bayerischen Wirtschaftsministerium in München statt. Es wird erwartet, dass bei diesem Pressestatement ein neuer Investor für das Sägewerk präsentiert wird. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Volker Böhm, hat bereits angekündigt, den Betrieb so lange wie möglich aufrechtzuerhalten, um die Chancen auf eine Rettung durch Investoren zu erhöhen.

Laut Böhm gibt es Interesse von Investoren, vor allem für die Produktionsstätten in Plößberg. Die Ziegler Group, die 1948 gegründet wurde, hat sich von einer kleinen Holzhandlung zu einem der größten Holzverarbeiter Europas entwickelt. Mit rund 3.000 Mitarbeitern zählt sie zu den größten Holzverarbeitern Europas. Wir werden Sie über die Ergebnisse der Pressekonferenz und die weiteren Entwicklungen auf dem Laufenden halten.