Dramatische Szenen in Steiningloh: Großbrand fordert massiven Feuerwehreinsatz
HIRSCHAU. Ein Großbrand hat am ersten Adventssonntag in Steiningloh, einem Ortsteil der Stadt Hirschau, ein landwirtschaftliches Anwesen schwer beschädigt und zu einem stundenlangen Großeinsatz der Feuerwehren geführt. Gegen 18 Uhr meldeten zahlreiche Augenzeugen Rauch und Flammen nahe der Staatsstraße 2238. Die Leitstelle Oberpfalz-Nord in Amberg alarmierte daraufhin ein Großaufgebot an Einsatzkräften.
Flammeninferno und Tierrettung
Bereits auf der Anfahrt war der Feuerschein weithin sichtbar. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehrkräfte stand der Dachstuhl des Stallgebäudes bereits in Vollbrand. Trotz der schwierigen Bedingungen durch Einsturzgefahr und eisige Temperaturen gelang es den Einsatzkräften, rund 20 Tiere aus dem Stall zu retten.
„Es war eine extreme Herausforderung, vor allem durch die Einsturzgefahr des teilweise zerstörten Gebäudes“, berichtete Einsatzleiter Kreisbrandinspektor Michael Iberer. Um ein Übergreifen der Flammen auf das angrenzende Wohnhaus zu verhindern, wurde eine sogenannte Riegelstellung aufgebaut. Gleichzeitig errichteten die Feuerwehrleute eine Wasserversorgung aus nahegelegenen Weihern.
Sekundärbrand und Verkehrsmaßnahmen
Der Funkenflug entfachte einen weiteren Brand an der Böschung gegenüber der Einsatzstelle. Die nachalarmierte Feuerwehr Raigering brachte die Situation unter Kontrolle. Während des Einsatzes wurde die Staatsstraße 2238 von den Feuerwehren Aschach und Ammersricht vollständig gesperrt.
Koordinierter Einsatz mit moderner Technik
Die Komplexität des Einsatzes erforderte eine detaillierte Koordination, die in vier Abschnitte unterteilt wurde. Neben den Feuerwehren aus Steiningloh, Hirschau und weiteren Orten unterstützten auch die Fachgruppe Drohne der UG-ÖEL und der Lichtmastanhänger der Feuerwehr Hahnbach die Arbeiten.
„Die Luftbilder der Drohne haben uns eine wertvolle Lageübersicht ermöglicht“, erklärte Iberer. Mithilfe der Drehleiter der Feuerwehr Hirschau wurde ein Schaumteppich über das Brandgebiet gelegt, um die letzten Glutnester zu ersticken.
Herausforderungen durch die Witterung
Die eisigen Temperaturen führten dazu, dass das Löschwasser auf der Straße gefror. Die Straßenmeisterei wurde zur Abstumpfung der Fahrbahn hinzugezogen, um die Sicherheit der Einsatzkräfte zu gewährleisten.
Ein Tierarzt kümmerte sich vor Ort um die geretteten Tiere, während der Rettungsdienst und die BRK-Bereitschaft Amberg-Sulzbach die medizinische Betreuung der Einsatzkräfte sicherstellten.
Bilanz und Dank an die Helfer
Nach rund sieben Stunden rückten die meisten Einsatzkräfte ab, während die Feuerwehren Steiningloh-Urspring und Hirschau die Brandwache übernahmen. Kreisbrandinspektor Iberer bedankte sich bei den rund 160 Helfern für die reibungslose Zusammenarbeit und den unermüdlichen Einsatz.
Die Ermittlungen zur Brandursache laufen. Das Wohnhaus konnte vor den Flammen bewahrt werden, doch der Stall wurde größtenteils zerstört. Einige Tiere kamen trotz aller Bemühungen ums Leben.
Neben den Feuerwehren waren auch das THW Sulzbach-Rosenberg, der Rettungsdienst und die Polizei an dem Einsatz beteiligt. Solche koordinierten Anstrengungen verdeutlichen die hohe Einsatzbereitschaft der Helfer in der Region.