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CSU: Führerschein darf kein Luxusgut werden

Prüfungen vereinfachen und Kosten senken – Antrag soll Verkehrspolitik revolutionieren

Von der Redaktion Oberpfalz24.de

München – Der Führerschein, für viele junge Menschen vor allem im ländlichen Raum ein unverzichtbares Mittel zur Mobilität, ist in den letzten Jahren immer teurer geworden. Nun hat die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag die Initiative ergriffen, um diesem Trend entgegenzuwirken. Ein Antrag zur Vereinfachung der Führerscheinprüfungen und Senkung der damit verbundenen Kosten soll am Mittwoch im Plenum beschlossen werden.

Herausforderungen für junge Menschen und Fachkräftemangel

Für Jugendliche und junge Erwachsene in ländlichen Regionen ist der Führerschein oft eine Grundvoraussetzung für Ausbildung, Beruf und soziale Teilhabe. Doch die stetig steigenden Kosten machen den Erwerb der Fahrerlaubnis für viele zu einer finanziellen Belastung. Auch der Fachkräftemangel im Transportwesen, insbesondere bei Bus- und Lkw-Fahrern, wird durch die hohen Prüfungsgebühren verschärft.

Klaus Holetschek, der Vorsitzende der CSU-Fraktion, betont:
„Autofahren darf kein Luxusgut werden. Wenn die Kosten des Führerscheins immer weiter steigen, müssen wir neue Möglichkeiten prüfen, dem entgegenzuwirken. Ich bin überzeugt, dass sich durch Digitalisierung und passgenaue Unterstützung von Fahrschulen, Dekra, TÜV und Co. der Prüfungsaufwand und auch die Kosten deutlich senken lassen – und das ohne Abstriche bei der Verkehrssicherheit.“

Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Anzahl der Prüfungsfragen, die laut Holetschek kritisch hinterfragt werden sollte:
„Ob man wirklich 1.200 Prüfungsfragen – und damit weit mehr als früher – benötigt, wollen wir genau prüfen.“

Anhängerführerschein als Beispiel für Kostentreiber

Jürgen Baumgärtner, Vorsitzender des Arbeitskreises Wohnen, Bau und Verkehr, sieht in der aktuellen Regelung für Anhängerführerscheine einen weiteren Ansatzpunkt:
„Es geht uns um Vereinfachung und Kostensenkung. So ist zum Beispiel der früher nicht benötigte Anhängerführerschein ein echter Kostentreiber. Wenn 16-jährige Jugendliche mit der Fahrerlaubnisklasse T große und schwere landwirtschaftliche Fahrzeuge mit Anhänger führen dürfen, aber später für ihren PKW einen teuren und zeitaufwendigen Anhängerführerschein machen müssen, ist das nicht mehr zu vermitteln.“

Digitalisierung und effizientere Prozesse im Fokus

Die CSU-Fraktion setzt auf die Digitalisierung von Prozessen, um die Prüfungen effizienter zu gestalten und somit die Kosten zu reduzieren. Zudem sollen Fahrschulen und Prüfungsstellen wie TÜV und Dekra besser unterstützt werden, um den Prüfungsaufwand zu verringern.

Die geplanten Maßnahmen der CSU könnten nicht nur jungen Menschen helfen, ihre Mobilität zu sichern, sondern auch langfristig zur Entlastung des Transportwesens beitragen. Sollten die Vorschläge im Landtag Zustimmung finden, könnte Bayern in Sachen Führerscheinpolitik einen wichtigen Schritt nach vorne machen.