Amberger Brüder auf Abwegen – Pannenfahrt mit kreativer Zulassung
HOF/AMBERG. Man sagt ja, dass Familie zusammenhält – im Guten wie im Schlechten. Zwei Brüder aus Amberg bewiesen diesen Grundsatz eindrucksvoll, wenn auch mit zweifelhafter Rechtsauffassung. Ihre gemeinschaftliche Pannenfahrt auf der A9 endete nicht etwa in einer gemütlichen Heimkehr, sondern mit einer handfesten Anzeige.
Abschleppen mal anders
Am späten Abend des 1. April 2025 fiel einer Streifenbesatzung der Hofer Autobahnpolizei ein seltsames Duo auf dem Pannenstreifen der A9 bei Münchberg ins Auge: Ein Peugeot mit augenscheinlicher Panne und davor ein Kleintransporter. Die Beamten stoppten zur Kontrolle und trafen auf zwei Brüder – den 24-jährigen Besitzer des Peugeots und seinen 20-jährigen kleinen Bruder, der als persönlicher Abschleppdienst fungierte. Ziel war es, den Peugeot aus eigener Kraft nach Amberg zu bringen.
Die Polizisten ließen die kuriose Fahrt zunächst noch bis zur nächsten Ausfahrt zu, um die Situation abseits des Autobahnverkehrs zu überprüfen. Doch was dann ans Licht kam, war selbst für die Beamten ein kleines Highlight.
Kreativer Nummernschildtausch – Mutters Opel als Ersatzteillager
Ein Blick auf die Kennzeichen des Peugeots ließ die Beamten stutzen: Diese gehörten nämlich nicht etwa zum Pannenfahrzeug, sondern zu einem Opel. Und nein, das war kein Tippfehler in der Zulassungsstelle, sondern eine ganz eigene Form der Problemlösung. Wie sich herausstellte, hatte der 24-jährige Fahrer kurzerhand die Nummernschilder vom Opel seiner Mutter entwendet und an seinen bereits seit Mitte März stillgelegten Peugeot geschraubt. Warum?
Von der Autobahn direkt ins Strafregister
Die Beamten beendeten die kreative Heimreise umgehend. Die Weiterfahrt mit dem Peugeot wurde untersagt, und das findige Brüderpaar kassierte eine Anzeige wegen Urkundenfälschung sowie eines Vergehens gegen das Pflichtversicherungsgesetz.
Moral der Geschichte? Wenn man schon kreativ ist, sollte man es lieber im Bereich der Kunst oder Musik versuchen – nicht beim Straßenverkehr. Und vor allem sollte man sich gut überlegen, ob man sich für die Heimfahrt wirklich der elterlichen Ressourcen bedient. Denn wie man sieht: Mutters Opel hilft nur bedingt weiter.