Abschied eines Brückenbauers: Dr. Andreas Wehrmeyer geht in den Ruhestand
REGENSBURG. Mit einer bewegenden Feierstunde im Alten Festsaal des Bezirks Oberpfalz wurde Dr. Andreas Wehrmeyer, langjähriger Leiter des Sudetendeutschen Musikinstituts (SMI), in den Ruhestand verabschiedet. Fast zwei Jahrzehnte stand der promovierte Musikwissenschaftler an der Spitze des Instituts in Regensburg und setzte sich unermüdlich für den kulturellen Austausch zwischen der Oberpfalz und Tschechien ein.
Seit 2007 prägte Dr. Wehrmeyer das SMI mit seiner Expertise, seinem kulturpolitischen Gespür und einem besonderen Schwerpunkt auf deutsch-böhmisches und tschechisches Musikrepertoire. Mehr als 200 Veranstaltungen fielen in seine Amtszeit – viele davon Konzerte, in denen junge Musikerinnen und Musiker aus beiden Ländern gemeinsam auf der Bühne standen. Auch wissenschaftlich hinterließ er Spuren: Mit über 40 Noteneditionen und der von ihm initiierten Buchreihe „neue wege/nové cesty“ setzte er Maßstäbe in der musikalischen Dokumentation und Vermittlung.
Bezirkstagspräsident Franz Löffler würdigte Wehrmeyers Engagement: „Er war nicht nur Leiter eines Instituts, sondern Herz und Motor eines lebendigen Austauschs. Seine Verdienste um die deutsch-tschechischen Kulturbeziehungen sind nicht hoch genug einzuschätzen.“
Dr. Wehrmeyer, der in Berlin studierte und unter anderem an der Universität Salzburg tätig war, kam 2007 in die Oberpfalz – und blieb. Sein Schaffen habe das kulturelle Leben im Bezirk entscheidend mitgestaltet, so Löffler.
Musikalisch abgerundet wurde der Abschied mit einem Werk von Dmitri Schostakowitsch, interpretiert vom Trio Martin Kos (Violine), Zachar Fedorov (Violoncello) und Štěpán Kos (Klavier) – ein Stück, das sich Dr. Wehrmeyer selbst gewünscht hatte. „Die Musik soll das letzte Wort haben“, sagte er zum Abschluss.

Mit seinem Ruhestand geht eine Ära zu Ende – doch das Fundament, das Dr. Andreas Wehrmeyer gelegt hat, wird weiterhin tragen.