Zwei irische Landschaftspfleger auf vier Beinen: Motschi und Urmel weiden jetzt für die Stadt Tirschenreuth
Tirschenreuth – Sie sind klein, genügsam – und echte Naturtalente: Die beiden Dexter-Rinder Motschi und Urmel sind seit Kurzem die tierischen Stars auf einer städtischen Wiese im Bereich „An der Wiege“. Ihr Auftrag? Ganz einfach: Gras fressen – und damit Gutes tun.
Die etwa zwei Jahre alten Tiere stammen ursprünglich aus Irland und gehören zur kleinsten Rinderrasse Europas. Ideal also für den Einsatz auf Flächen, die für große Maschinen tabu sind. Genau so ein Areal liegt am Stadtrand von Tirschenreuth: rund 5.000 Quadratmeter groß, dauerhaft feucht – und bislang nur mühsam durch den Landschaftspflegeverband mit Maschinen bewirtschaftet.
Doch nun übernehmen Motschi und Urmel die Pflege – und das mit vollem Magen: Bis in den Herbst hinein sollen die beiden gemütlichen Wiederkäuer dafür sorgen, dass die Wiese nicht weiter verbuscht und damit ein wertvoller Lebensraum für Insekten und Vögel erhalten bleibt.
Bei einem Vor-Ort-Termin überzeugten sich Bürgermeister Franz Stahl, Vertreter des Landschaftspflegeverbands, der Stadtverwaltung und Rinderhalter Alois Röckl selbst vom neuen Grünflächen-Konzept. Die beiden Hauptakteure ließen sich vom Besuch zwar nicht aus der Ruhe bringen – der Appetit ging schließlich vor.
„Das ist ein schönes Beispiel, wie ökologische Pflege und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen können“, lobte Stadtförster Stefan Gradl. Für die Stadt Tirschenreuth sei der tierische Einsatz nicht nur nachhaltig, sondern auch ein Stück gelebter Naturschutz vor der eigenen Haustür.
Wer also demnächst im Bereich „An der Wiege“ unterwegs ist, sollte ruhig einen Blick über den Zaun werfen – vielleicht erwischt man Motschi und Urmel ja gerade bei ihrer liebsten Tätigkeit: dem friedlichen Grasen mit Aussicht.
Foto: Stadt Tirschenreuth / Mirko Streich
Bildunterschrift: Bürgermeister Franz Stahl (3.v.l.) mit Thomas Kurzeck vom Landschaftspflegeverband, Jagdpächter Florian Helgert, Kämmereimitarbeiterin Ramona Thiermann, Rinderhalter Alois Röckl und Stadtförster Stefan Gradl (v.l.). Die eigentlichen Landschaftspfleger – Urmel (r.) und Motschi (l.) – bleiben beim Pressetermin ganz entspannt.