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Zum ersten Mal im Leben Schnee gesehen

Jugendliche aus Lateinamerika machen Ausbildung in Deutschland

WEIDEN. Vor gut einem Jahr kamen 15 Jugendliche aus El Salvador in die Nordoberpfalz, um hier eine Berufsausbildung zu beginnen. Der Lehrlingsaustausch mit dem lateinamerikanischen Land ist Teil eines gemeinsamen Projektes der Agentur für Arbeit in Weiden mit einheimischen Unternehmen. Nun wurde im Rahmen eines Empfangs im Alten Rathaus eine erste Zwischenbilanz gezogen. Dazu begrüßte Oberbürgermeister Jens Meyer neben den Jugendlichen und den Vertretern der beteiligten Firmen auch die Botschafterin von El Salvador, Florencia Eugenia Vilanova de von Oehsen.

Das Austauschprogramm ist Teil eines Projekts, das von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) und der Arbeitsagentur Weiden ins Leben gerufen wurde. Jugendlichen aus El Salvador wird damit die Möglichkeit geboten, in Deutschland eine berufliche Zukunft zu finden, während regionale Unternehmen in der Oberpfalz von dringend benötigten Fachkräften profitieren. Das Projekt ermöglicht es Unternehmen in der Nordoberpfalz, einen Teil ihres zukünftigen technischen Fachpersonals aus dem Ausland zu rekrutieren. Die Jugendlichen aus El Salvador erhalten eine umfassende sprachliche, theoretische und fachliche Ausbildung.

Unternehmen aus der Region, darunter BHS Corrugated, Constantia Pirk und WITRON, beteiligen sich am Projekt, das nicht nur eine berufliche, sondern auch eine soziale Integration der Azubis fördert. Das Projekt schafft somit nicht nur berufliche Perspektiven, sondern auch eine Brücke zwischen verschiedenen Kulturen und trägt dazu bei, den Fachkräftemangel in der Region zu mildern.

Die Botschafterin von El Salvador, Florencia Eugenia Vilanova de von Oehsen, unterstrich im Gespräch mit Oberpfalz24 die positiven Erfahrungen der Jugendlichen mit dem Austauschprogramm. Die Diplomatin berichtete, dass die Jugendlichen begeistert waren, zum ersten Mal Schnee zu sehen. Sie freuten sich besonders darüber, einen Schnee-Engel zu bauen und empfanden die winterliche Atmosphäre als neu und aufregend. Sie betonte, dass die Jugendlichen anfangs Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hatten, sich jedoch mittlerweile gut integriert fühlen und die Arbeit und Ausbildung in Deutschland sehr schätzen. Die Botschafterin zeigte sich stolz auf die Erfolge des Projekts, das mittlerweile in fünf Bundesländern in Deutschland durchgeführt wird. Sie lobte die Anpassungsfähigkeit der Jugendlichen an die deutsche Kultur und Sprache. Die jungen Menschen haben innerhalb von sechs Monaten Deutsch auf einem fortgeschrittenen Niveau gelernt, was als bemerkenswerte Leistung gilt. Abschließend betonte die Botschafterin, dass die Jugendlichen in Deutschland herzlich aufgenommen wurden. Die Menschen seien hilfsbereit und bereit, den Jugendlichen eine Chance zu geben, hier eine Zukunft aufzubauen.