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Zollfahnder greifen durch: Großkontrolle im Transportgewerbe

Nürnberg – Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Nürnberg hat am Dienstag in einer breit angelegten Aktion Beschäftigungsverhältnisse im Speditions-, Transport- und Logistikgewerbe überprüft. Im Fokus der Kontrolle standen der Schwerlastverkehr, Kurierdienste und Personenbeförderung. Ziel war es, Verstöße gegen sozialversicherungsrechtliche Pflichten und den Mindestlohn aufzudecken sowie illegaler Beschäftigung, Scheinselbstständigkeit und Leistungsbetrug entgegenzuwirken.

Großeinsatz in Mittelfranken

Mehr als 100 Beschäftigte des Zolls und der Verkehrspolizeiinspektion Feucht (VPI) waren an verschiedenen Kontrollstellen in Mittelfranken im Einsatz. Im Verlauf des Tages wurden über 120 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu ihren Beschäftigungsverhältnissen befragt.

Erste Ergebnisse: Über 30 Verdachtsfälle

Schon die Kontrollen vor Ort brachten bedenkliche Ergebnisse zutage: In mehr als 30 Fällen besteht der Verdacht auf Verstöße gegen das Schwarzarbeitsbekämpfungsgesetz. Zu den häufigsten Auffälligkeiten zählen:

  • Unterschreitung des Mindestlohns: Einige Beschäftigte erhielten offenbar weniger als den gesetzlich vorgeschriebenen Lohn.
  • Scheinselbstständigkeit: Arbeitnehmende wurden als Selbstständige gemeldet, obwohl sie in Wirklichkeit weisungsgebunden tätig waren.
  • Leistungsbetrug: Hinweise darauf, dass Sozialleistungen unrechtmäßig bezogen wurden, stehen ebenfalls im Raum.

Nachkontrollen geplant

Die vor Ort gesammelten Daten werden nun mit den Lohn- und Finanzunterlagen der kontrollierten Unternehmen abgeglichen. Dabei sollen weitere Belege für etwaige Verstöße gesichert werden. Ein Sprecher des Hauptzollamts Nürnberg kündigte an, dass in den kommenden Wochen umfangreiche Nachprüfungen durchgeführt werden.

Ein deutliches Signal

Die Aktion unterstreicht den Anspruch des Zolls, faire Arbeitsbedingungen durchzusetzen und Wettbewerbsverzerrungen in der Branche zu verhindern. Unternehmen, die gesetzliche Vorgaben umgehen, müssen mit empfindlichen Strafen und Nachzahlungen rechnen.

Weitere Kontrollen dieser Art seien laut Zoll bereits in Planung. Oberpfalz24.de bleibt an dem Thema dran.