Ziegler-Insolvenz: Was die Krise für die Sportvereine der Oberpfalz bedeutet
Weiden. Die Insolvenz der Ziegler Holding GmbH wirft nicht nur wirtschaftliche, sondern auch sportliche Schatten über die Region. Als einer der bedeutendsten Sponsoren für den regionalen Sport, darunter die Blue Devils Weiden und die Spvgg SV Weiden, war die Unterstützung der Ziegler Group ein unverzichtbarer Pfeiler für den Profi- und Nachwuchssport. Nun stehen viele Fragen im Raum: Wie wird sich die Krise auf die Vereine auswirken, und wie können diese die Zukunft sichern?
Die Bedeutung von Ziegler für den Sport in Weiden
Die Ziegler Holding und ihr Geschäftsführer Stefan Ziegler galten über Jahre hinweg als treibende Kräfte im Oberpfälzer Sport. Mit ihrer Unterstützung erreichten die Blue Devils Weiden den historischen Aufstieg in die DEL2, während der Nachwuchsbereich des 1. EV Weiden kontinuierlich ausgebaut wurde. Auch die Spvgg SV Weiden, die von der Ziegler-Gruppe gesponsert wurde, profitierte maßgeblich von deren Engagement.
In einer Stellungnahme würdigten die Blue Devils und der 1. EV Weiden die enge Partnerschaft mit der Ziegler Holding:
„Die jüngsten Entwicklungen bei der Ziegler Holding GmbH stellen auch uns vor neue Herausforderungen. […] Unser Ziel ist es, die Zukunft des professionellen und des Nachwuchseishockeys mit fast 200 Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu sichern.“
Die Bedeutung der Nachwuchsarbeit ist kaum zu überschätzen: Rund 200 junge Sportlerinnen und Sportler profitieren direkt von den Strukturen, die durch die Sponsoring-Gelder der Ziegler-Gruppe ermöglicht wurden.
Ungewisse Zukunft für die Vereine
Die wirtschaftliche Lage der Ziegler Holding ist angespannt. Laut Insolvenzverwalter Volker Böhm werde derzeit geprüft, wie die Unternehmensgruppe neu geordnet werden kann. Dabei betonte er, dass sein oberstes Ziel der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze sei. Auch wenn die Ziegler Holding derzeit weiterhin ihren Geschäftsbetrieb aufrechterhält, bleibt offen, ob und in welchem Umfang die Sportförderung fortgesetzt werden kann.
Für die Sportvereine bedeutet dies Unsicherheit. Bereits in den nächsten Wochen könnte sich entscheiden, ob zusätzliche finanzielle Lücken entstehen, die kurzfristig geschlossen werden müssen.
Solidarität in schwierigen Zeiten
Der 1. EV Weiden zeigte sich jedoch zuversichtlich und kündigte an, alle Kräfte zu bündeln, um die nachhaltige Entwicklung des Eishockeysports in der Region zu sichern. Die Nachwuchsarbeit bleibt weiterhin ein zentraler Baustein für die Vereine. In ihrer Stellungnahme dankten die Verantwortlichen nicht nur Ziegler, sondern auch den vielen ehrenamtlichen Helfern, die den Verein tragen.
Auch die SpVgg SV Weiden ist von der Insolvenz betroffen. Wie schwerwiegend die Auswirkungen sind, bleibt jedoch abzuwarten. „Wir hoffen auf tragfähige Lösungen, die allen Beteiligten eine erfolgreiche Fortführung ihrer Aktivitäten ermöglichen“, betonte Franz Vodermeier, Geschäftsführer der Blue Devils Spielbetriebs GmbH.
Ein Weckruf für den regionalen Sport
Die Insolvenz der Ziegler Holding zeigt, wie eng der Sport in der Region mit lokalen Unternehmen verflochten ist. Sie stellt die Vereine vor die Herausforderung, alternative Einnahmequellen zu finden, um ihre Visionen langfristig zu sichern. Gleichzeitig ist dies ein Weckruf an die Gemeinschaft: Die Vereine brauchen die Unterstützung der gesamten Region – sei es durch Sponsoring, ehrenamtliches Engagement oder Mitgliedsbeiträge.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein. Bleibt zu hoffen, dass die Oberpfälzer Sportlandschaft auch diese Herausforderung meistern kann – mit Teamgeist und Zusammenhalt.