BlaulichtOberfranken

Wie von Geisterhand: Traktor startet von selbst

Glück im Unglück – Landwirtschaftliche Maschine gerät in Brand und durchbricht Tor

Konradsreuth. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag kam es im Konradsreuther Ortsteil Ahornberg im Landkreis Hof zu einem unglaublichen Zwischenfall, der beinahe eine Katastrophe ausgelöst hätte. Ein Traktor startete plötzlich wie von Geisterhand, durchbrach ein Stalltor und setzte sich führerlos in Bewegung – während er bereits in Brand stand.

Landwirt wird durch Geräusche geweckt

Gegen 0.30 Uhr wurde ein 58-jähriger Landwirt von ungewohnten Maschinengeräuschen aus dem Schlaf gerissen. Beim Blick aus dem Fenster traute er seinen Augen kaum: Sein Traktor, der eigentlich sicher im geschlossenen Stall abgestellt war, stand teilweise in Flammen und rollte führerlos gegen eine Mauer des Nachbaranwesens. Sofort eilte er zum Fahrzeug, das mit durchdrehendem Hinterrad an der Mauer stand. Geistesgegenwärtig zog er den Zündschlüssel ab und brachte den Motor so zum Stillstand.

Feuerwehr verhindert Schlimmeres

Aufgrund der unklaren Lage alarmierte die Integrierte Leitstelle umgehend mehrere Feuerwehren aus der Umgebung. Die Einsatzkräfte konnten den Brand glücklicherweise schnell unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen der Flammen auf das Stallgebäude verhindern. Dort waren neben landwirtschaftlichen Geräten auch zahlreiche Rinder untergebracht – ein großflächiger Brand hätte fatale Folgen haben können.

Polizei klärt auf: Technischer Defekt als Ursache

Die Polizeiinspektion Hof nahm noch in der Nacht die Ermittlungen auf. Schnell stellte sich heraus, dass ein technischer Defekt in dem rund 30 Jahre alten Traktor ursächlich für den Vorfall war. Ein Kurzschluss führte nicht nur zum Brand, sondern startete offenbar auch den Motor, da der Zündschlüssel noch steckte. Da ein Gang eingelegt war, setzte sich das Fahrzeug in Bewegung, durchbrach das Stalltor und kam erst an der Mauer zum Stehen.

Experten bestätigen Verdacht

Am Folgetag wurde der Traktor erneut von Brandermittlern der Kriminalpolizei Hof untersucht. Diese konnten die Vermutung der Beamten bestätigen: Ein technischer Defekt war Auslöser des Geschehens. Hinweise auf Fremdeinwirkung lagen nicht vor.

Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf rund 20.000 Euro. Angesichts der potenziellen Gefahr für den Stall und die darin befindlichen Tiere kann der Landwirt jedoch von Glück im Unglück sprechen. Ein größerer Brand hätte verheerende Folgen gehabt.

Dieser außergewöhnliche Vorfall zeigt, welche unvorhersehbaren Gefahren alte Landmaschinen bergen können – und welch unglaubliche Verkettung von Zufällen zu einem derartigen Ereignis führen kann.