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„Vom Himmel auf die Straße“ – Christoph 80 hilft künftig auch bodengebunden bei Notfällen

Weiden/Latsch – Die medizinische Besatzung des Rettungshubschraubers Christoph 80 wird künftig auch am Boden Leben retten – zumindest dann, wenn das Wetter nicht mitspielt oder der Helikopter aus technischen Gründen nicht starten kann. Dies gab der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Oberpfalz-Nord bei seiner jüngsten Verbandsversammlung gestern in der Max-Reger-Halle in Weiden bekannt.

Hintergrund:
Bisher war die Crew des in Weiden-Latsch stationierten Rettungshubschraubers in flugfreien Zeiten – etwa bei Nebel, Sturm oder technischen Wartungen – an den Standort gebunden. In Zukunft soll sich das ändern: Die Notärztinnen und Notärzte sowie das medizinische Fachpersonal der DRF Luftrettung dürfen dann auch mit einem eigens ausgestatteten Fahrzeug als sogenanntes „alternatives Notarzteinsatzfahrzeug (NEF)“ zu Einsätzen ausrücken.

Ziel: schnellere Hilfe, wo sie am dringendsten gebraucht wird

Die Entscheidung geht auf Herausforderungen zurück, die insbesondere in ländlichen Regionen auftreten: Lange Anfahrtswege, nicht besetzte NEF-Standorte oder kurzfristige Engpässe können im Ernstfall über Leben und Tod entscheiden. Mit dem neuen Konzept möchte der ZRF die notfallmedizinische Versorgung in der Region weiter stabilisieren und verbessern.

Was ändert sich konkret?

Das DRF-Team von Christoph 80 wird bei Bedarf künftig mit einem speziell ausgerüsteten Fahrzeug alarmiert – etwa bei Reanimationen oder anderen lebensbedrohlichen Notfällen, wenn ein relevanter Zeitvorteil gegenüber regulären NEF-Standorten erzielt werden kann. Ausgestattet ist das Fahrzeug mit allem, was auch ein klassisches Notarzteinsatzfahrzeug an Bord hat: Notfallrucksäcke, Defibrillator, Beatmungstechnik, Notfallmedikamente und vieles mehr.

Vertrag mit DRF verlängert – Luftrettung gesichert

Im Zuge der Sitzung wurde außerdem bekannt gegeben, dass der öffentlich-rechtliche Vertrag mit der DRF Luftrettung über den Betrieb von Christoph 80 am Standort Latsch um weitere fünf Jahre verlängert wird – bis zum 31. März 2031. Das Bayerische Innenministerium wurde bereits informiert, die DRF wird die entsprechende Genehmigung zur Weiterführung der Luftrettung zeitnah beantragen.


Egal ob in der Luft oder auf der Straße – die medizinische Crew von Christoph 80 wird künftig flexibler einsetzbar sein und damit die Versorgung im Rettungsdienstbereich Oberpfalz-Nord deutlich verbessern. Wenn der Hubschrauber am Boden bleiben muss, rollt die Hilfe jetzt einfach auf vier Rädern los.