Landkreis TirschenreuthVideo

Übung in der Flammenhölle (mit Video)

TIRSCHENREUTH. Dunkler Rauch quillt aus einem roten Container. Im Inneren üben acht Feuerwehrleute das richtige Vorgehen bei einem Innenangriff. Der Einsatz unter Atemschutz gehört nach wie vor zu den gefährlichsten Aufgaben bei der Feuerwehr. Atemschutzgeräteträger gehen da hinein, wo andere raus rennen.

Die Anzahl der Brandeinsätze nimmt in den letzten Jahren kontinuierlich ab und damit auch die praktische Einsatzerfahrung der Feuerwehrleute. Dafür nehmen die Gefahren durch neue Baustoffe und Bauweisen zu. Daher gewinnt die praxisorientierte „Heißausbildung“ immer mehr an Bedeutung, so Kreisbrandrat Andreas Wührl. Doch sind die Lehrgangsplätze im Brandhaus an der Feuerwehrschule Würzburg sehr knapp. Dafür schickt das Bayerische Innenministerium und der Landesfeuerwehrverband Bayern einen Brandübungscontainer auf Reisen. Vier Tage war der Container nun im Landkreis Tirschenreuth.

Vor der heißen Übung ging Trainer Stefan Müller von der Werksfeuerwehr ZF Schweinfurt bei einer Einweisung, auf die thermodynamische Grundlagen, das korrekte Vorgehen am Strahlrohr und das Erkennen von Gefahrensituationen ein. Dann geht es im wahrsten Sinne in die Flammenhölle. Die acht Feuerwehrleute rüsteten sich mit ihrem Atemschutzgerät und der speziellen Schutzausrüstung aus und betreten zusammen mit dem Trainer den Übungscontainer. Der Ausbilder kann das Feuer im Inneren über Klappen regulieren. Die Übungsteilnehmer können so einen Brandverlauf hautnah miterleben.  Nachdem die ersten Flammen an der Containerdecke aufzüngeln, sind die Feuerwehrleute gefordert. Sie lernen durch besonnenes Vorgehen, einen „Flashover“– die schlagartige Ausweitung des Feuers – zu vermeiden. Nacheinander gibt jeder von ihnen Sprühstöße aus dem Strahlrohr in Richtung des Feuers ab. Am Boden hat es „angenehme“ 60 Grad aber an der Decke kann die Temperatur mehr als 600 Grad betragen. Doch mit der richtigen Ausrüstung lässt es sich ertragen.

20 Minuten müssen die Atemschutzgeräteträger im Container ausharren und ihre Aufgaben erfüllen. Dann ist jeder froh, wenn er wieder draußen ist. Doch auch fürs Ausziehen gibt es ganz genaue Vorschriften, wie man sich korrekt der kontaminierten Schutzkleidung entledigt.

Für die Feuerwehrleute war die „Heißausbildung“ eine wichtige Erfahrung.