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Tragischer Unfall bei Teunz: Zwei Jugendliche sterben – Ehrenamtliche Helfer unter extremem Einsatzdruck

TEUNZ. Ein schwerer Verkehrsunfall nahe Teunz im Landkreis Schwandorf hat am Montag, den 16. Juni 2025, zwei Menschenleben gefordert und mehrere Personen teils schwer verletzt. Ein Golfcar war aus noch ungeklärter Ursache verunglückt. Die Einsatzkräfte trafen auf ein dramatisches Szenario – zahlreiche Verletzte, darunter auch Schwerstverletzte, forderten den vollen Einsatz aller alarmierten Kräfte.

Die Ermittlungen zur Unfallursache dauern an. Die Polizei bittet Zeugen, sich bei der Polizeiinspektion Oberviechtach zu melden.

Die Feuerwehr Teunz, unterstützt von den Wehren aus Kühried, Wildeppenried und Tännesberg, wurde umgehend zur Unfallstelle gerufen. Die First Responder der Feuerwehr Teunz trafen als erste Rettungseinheit ein und übernahmen unverzüglich die medizinische Erstversorgung. Passanten leisteten Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst eintraf. Die Situation vor Ort war für alle Beteiligten hochbelastend.

Unter der Leitung des organisatorischen Einsatzleiters Daniel Herzberg koordinierte der Rettungsdienst ein Großaufgebot: Sieben Rettungswagen, zwei Rettungshubschrauber, drei Notärzte sowie zusätzliche Einheiten der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung (UG-SanEL) und Hintergrund-Rettungswagen mit ehrenamtlichen Helfern waren im Einsatz. Leitender Notarzt Dr. Philipp Wolf übernahm die medizinisch-taktische Einsatzführung.

Neben der medizinischen Versorgung war auch psychosoziale Betreuung dringend notwendig. Mehrere Teams der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) aus den Landkreisen Schwandorf, Cham und Weiden trafen zur Unterstützung ein – darunter auch Seelsorger sowie Pfarrer Michael Hirmer, Leiter der PSNV im Landkreis Schwandorf. Sie kümmerten sich um Angehörige, Betroffene und insbesondere auch um die Einsatzkräfte selbst.

Die Feuerwehren übernahmen neben der Ausleuchtung und Verkehrslenkung auch logistische Aufgaben. Die Koordination mit dem Rettungsdienst erfolgte reibungslos – ein Verdienst der Kreisbrandinspektion Schwandorf. Vor Ort waren Kreisbrandinspektor Christian Weinfurtner, Kreisbrandmeister Andreas Brandstätter (gleichzeitig Kommandant der Feuerwehr Teunz) sowie Kreisbrandmeister und Pressesprecher Hans-Jürgen Schlosser. Sie sorgten für eine strukturierte Zusammenarbeit und die notwendige Kommunikation mit der Polizeiinspektion Oberviechtach.

Trotz professioneller Abläufe blieb der Einsatz emotional extrem belastend. Die betroffenen Ehrenamtlichen zeigten außergewöhnlichen Einsatzwillen und mussten gleichzeitig mit dem menschlichen Ausmaß des Unglücks umgehen. Für sie wurden deshalb im Nachgang gezielt Maßnahmen zur psychischen Nachsorge organisiert.

First Responder: Lebensretter in der ersten Minute

First Responder – auch als „Helfer vor Ort“ bekannt – sind speziell geschulte Feuerwehrleute, die qualifizierte Erste Hilfe leisten, noch bevor der reguläre Rettungsdienst eintrifft. Besonders in ländlichen Regionen wie dem Raum Teunz sind sie ein unverzichtbarer Bestandteil der Notfallversorgung. Ihr Engagement erfolgt vollständig ehrenamtlich.

PSNV: Unterstützung für Seele und Psyche

Die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) gliedert sich in zwei Aufgabenbereiche: PSNV-B für Betroffene und PSNV-E für Einsatzkräfte. Beide Bereiche spielen eine entscheidende Rolle, um Menschen in Ausnahmesituationen emotional zu stabilisieren – ein Aspekt, der angesichts der zunehmenden Komplexität und psychischen Belastung von Einsätzen immer mehr an Bedeutung gewinnt.