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THW Bayern: Hochwasser fordert THW-Kräfte im Süden Bayerns

München – In Bayern bedrohen schwere Starkregenfälle Deiche und Menschenleben. Rund 250 bayerische Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) aus 22 Ortsverbänden sind derzeit im Einsatz, um das Hochwasser zu bekämpfen.

Bereits am Freitag sorgten heftige Regenfälle im Süden Bayerns für erhebliche Überflutungen. Dank rechtzeitiger Vorbereitungen, bei denen unzählige Sandsäcke gefüllt wurden, konnten die THW-Einsatzkräfte schnell handeln. Aktuelle Einsatzorte sind Lindau, Memmingen, Neu-Ulm und Fischbach. Auch im Bereich Neuburg an der Donau werden bereits wichtige Maßnahmen ergriffen. Der mobile Hochwasserpegel des THW-Ortsverbandes Donauwörth misst regelmäßig die Pegelstände der Donau und umliegenden Flüsse.

Massive Einsatzkräfte im Allgäu und in Schwaben

Im Raum Allgäu und in Schwaben sind die Ortsverbände aus Neu-Ulm, Memmingen, Lindau, Lindenberg, Sonthofen, Krumbach, Günzburg und Kaufbeuren aktiv. Die Einsätze umfassen neben der sogenannten Sandsacklogistik, die das Befüllen, den Transport und den Verbau von Sandsäcken beinhaltet, auch Evakuierungsmaßnahmen. Zudem werden Dämme gegen einen Durchbruch mit BigPacks und Folien gesichert. Hochleistungspumpen sind ebenfalls im Einsatz, um das Wasser schnellstmöglich abzuleiten.

Fachberater in den Krisenstäben

Sogenannte THW-Fachberater sind in den Krisenstäben der Städte und Kommunen aktiv. Sie analysieren die aktuelle Situation und treffen Vorkehrungen, wie das THW zielgerichtet und schnell helfen kann. Diese Experten sind entscheidend, um die Einsätze zu koordinieren und die Effizienz der Maßnahmen zu maximieren.

Spezialisierte Fachgruppen im Einsatz

Um im Hochwasserfall Leben zu retten und Sachwerte zu schützen, hält das THW spezielle Fachgruppen bereit:

  • Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen: Diese Gruppe kann mit leistungsfähigen Pumpen überflutete Keller trockenlegen und Staudämme entlasten. Sie verfügt über Tauchpumpen mit einer Kapazität von 1.000 bis 15.000 Litern pro Minute und kann Wasserleitungen über längere Strecken errichten. Ein bemerkenswertes Beispiel ihrer Arbeit war der Einsatz 2021 im Ahrtal, wo sie den Deich der Steinbachtalsperre in Euskirchen verteidigten.
  • Fachgruppe Wassergefahren: Diese Gruppe führt Transporte und technische Hilfeleistungen auf dem Wasser durch und beteiligt sich an der Deichsicherung.
  • THW-Bergungstauchereinheiten: Vier dieser Einheiten sind bereit, technische Hilfsleistungen unter Wasser durchzuführen, nach Personen oder Objekten zu suchen und diese zu bergen.

Das THW ist eine ehrenamtlich getragene Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der rund 88.000 Freiwilligen bildet die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seiner Fachkompetenz, Technik und Erfahrung ist das THW weltweit gefragt, wenn Notlagen dies erfordern. Dies umfasst auch technische und logistische Aufgaben im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von VN-Organisationen.

Mehr Informationen zum Engagement des THW im In- und Ausland finden Sie hier.


Quelle: THW Bayern, Oberpfalz24.de

Tausende Sandsäcke werden von den THW-Einsatzkräften bis in die Abendstunden gefüllt.
Die Sandsacklogistik ist eine der wichtigsten Aufgaben bei Hochwasser. Sie beinhaltet das Füllen, den Transport und den fachmännischen Verbau der Sandsäcke.