Neues Operatives Führungskommando der Bundeswehr offiziell in Dienst gestellt
Berlin/Oberpfalz – Ein Grundstein der Zeitenwende: Führung aus einer Hand
Mit einem feierlichen Appell in der Julius-Leber-Kaserne in Berlin ist heute ein erster Schritt für die Neuausrichtung der Bundeswehr getan worden: Das Operative Führungskommando der Bundeswehr wurde offiziell in Dienst gestellt.
Der Festakt markiert einen zentralen Punkt der sogenannten Zeitenwende und folgt auf den Osnabrücker Erlass, der die Bundeswehr strukturell auf neue sicherheitspolitische Herausforderungen vorbereiten soll. Ziel ist es, alle Fäden der Einsatz- und Landesverteidigung in einem Kommando zusammenzuführen – Führung aus einer Hand.
Pistorius: „Wir werden schlagkräftiger, agiler, koordinierter“

Zur Indienststellung waren prominente Gäste erschienen: Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius, Bundesratspräsidentin und Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger sowie Generalinspekteur General Carsten Breuer. In seiner Rede betonte Pistorius die Notwendigkeit dieser Reform angesichts der aktuellen Sicherheitslage:
„Wir müssen für den Schutz und die Sicherheit unseres Landes die richtigen Weichen stellen. Dieses neue Kommando steht für klare Rollenverteilung im Bündnis- und Verteidigungsfall – und für einheitliche operative Führung.“
Zwei alte Kommandos verabschiedet
Zum Start des neuen Kommandos wurden zwei bisherige Strukturen außer Dienst gestellt: das Einsatzführungskommando, verantwortlich für Auslandseinsätze, und das Territoriale Führungskommando, das bislang die Aufgaben im Inland koordinierte.
Generalinspekteur Breuer verabschiedete beide mit würdigenden Worten – vor allem das Einsatzführungskommando, das die Einsätze in Afghanistan, dem Balkan, Afrika und im Mittelmeer geleitet hatte. Auch das Territoriale Führungskommando, das erst 2022 aufgestellt wurde, habe in kurzer Zeit eine tragende Rolle übernommen – etwa beim Aufbau des Heimatschutzes und der Ukraine-Unterstützung.
Symbolischer Neustart mit Fahne und Fahnenband
Mit der Enthüllung der neuen Truppenfahne und der Übergabe des Kommandos an Generalleutnant Alexander Sollfrank begann offiziell die Ära des Operativen Führungskommandos. Auch die 16 Landeskommandos, die bisher dem Territorialen Kommando unterstanden, wurden dem neuen Kommando unterstellt – und damit noch stärker integriert.
Den feierlichen Abschluss bildeten die Verleihung des Fahnenbands durch Verteidigungsminister Pistorius und Bundesratspräsidentin Rehlinger sowie das gemeinsame Singen der Nationalhymne.
Bedeutung für Bayern und die Oberpfalz
Auch für Bayern und die Oberpfalz ist die neue Struktur von Bedeutung: Die Landeskommandos, darunter auch das Landeskommando Bayern mit Sitz in Bogen, sind künftig direkter an die zentrale operative Führung angebunden. Das soll Koordination, Reaktionsfähigkeit und Führungsstärke im Ernstfall spürbar verbessern – ein entscheidender Baustein in einer veränderten sicherheitspolitischen Lage.