Nachbarschaftskonflikt eskaliert

Mit Frontlader gegen Nachbarn

PARSBERG. Ein ansonsten friedlicher Ortsteil von Parsberg wurde am Sonntag Schauplatz einer ungewöhnlichen Gewalttat. Ein 70-jähriger Mann setzte einen Traktor als Waffe ein, um einen 43-jährigen Nachbarn anzugreifen. Die Lage wurde noch bedrohlicher, als ein weiterer Anwohner versuchte, die Situation zu entschärfen und dabei selbst in Lebensgefahr geriet.

Am späten Sonntagabend ereignete sich der Vorfall, bei dem der ältere Mann seinen Traktor mit einem angebrachten Frontlader und einem Quaderballen als gefährliche Waffe einsetzte. Sein Ziel schien es zu sein, den Nachbarn gegen einen Container zu drücken. Glücklicherweise wurden weitere Anwohner auf die gefährliche Situation aufmerksam und handelten sofort. Ein 39-jähriger Mann ergriff mutig die Initiative, indem er auf den Traktor kletterte und versuchte, den Angreifer davon abzuhalten, Schaden anzurichten.

Die Situation verschärfte sich jedoch, als der mutmaßliche Täter eine spitze Eisenstange ergriff und mehrmals den Mann damit attackierte. Zum Glück blieb der Anwohner unverletzt. Letztendlich konnte der Angreifer durch das Eingreifen von Polizeikräften festgenommen werden, bevor Schlimmeres geschah.

Die Hintergründe für diese schockierende Tat reichen anscheinend in einen langandauernden Nachbarschaftsstreit zurück, der sich über die Zeit verschärft hatte. Die Kriminalpolizei Regensburg hat eine gründliche Spurensicherung durchgeführt und übernimmt die weiteren Ermittlungen.

Der Tatverdächtige wurde am darauffolgenden Montag einem Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser bewertete die Handlungen des Verdächtigen gegenüber dem Nachbarn und dem couragierten Helfer als versuchten Totschlag. Aufgrund eines Antrags der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurde gegen den 70-Jährigen Haftbefehl erlassen. Der Mann wurde inhaftiert und in eine Justizvollzugsanstalt überführt.