MTA Teil 2: Feuerwehr-Nachwuchs fit für den Einsatz
Kompakte Ausbildung bereitet Quereinsteiger und aktive Feuerwehrleute auf Führungsaufgaben vor
KRUMMENNAAB. Mit neuen Konzepten geht die Feuerwehr das Problem der Nachwuchsgewinnung an. Gesellschaftliche Veränderungen und der viel diskutierte demografische Wandel führen dazu, dass immer weniger Jugendliche zur Feuerwehr kommen. Deshalb setzt man im Landkreis Tirschenreuth jetzt verstärkt auf die Einbeziehung von sogenannten Quereinsteigern. Das sind Menschen, die mitten im Leben stehen, sich aber gerne bei der örtlichen Feuerwehr engagieren möchten. Viele von ihnen waren bereits in jungen Jahren einmal dabei.

Im Kreisbrandmeisterbezirk von Herbert Thurm, zu dem die Stadt Erbendorf sowie die Gemeinden Krummennaab und Reuth bei Erbendorf gehören, hat man ein spezielles Ausbildungskonzept für Quereinsteiger erarbeitet und einen Pilotlehrgang entwickelt. Dabei wurde besonders auf die Bedürfnisse von Berufstätigen Rücksicht genommen. Bereits der MTA Teil 1, das sogenannte Basismodul, wurde in komprimierter Form angeboten. Diese Herangehensweise hat sich bewährt, sodass auch der MTA Teil 2 – die Truppführerausbildung – als ein auf drei Ausbildungstage verdichteter Lehrgang angeboten wurde.

Im Basismodul wurden grundlegende Tätigkeiten für den Lösch- und Hilfeleistungseinsatz vermittelt. Die Teilnehmer bereiteten sich intensiv in ihren jeweiligen Feuerwehren vor. Der weiterführende Lehrgang „Truppführer“ konzentrierte sich besonders auf das Selbstlernen und setzte verstärkt auf praktische Übungen, die innerhalb der drei Tage durchgeführt wurden.

Am vierten und letzten Tag stand die Abschlussprüfung auf dem Programm. Dabei mussten die angehenden Truppführer ihr Wissen und Können unter Beweis stellen. Zwei anspruchsvolle Szenarien warteten auf die Teilnehmer: eine realistische Brandbekämpfung sowie die Rettung einer verunfallten Person aus einem Gebäude. Die Ausbilder hatten einige Überraschungen eingebaut, um die angehenden Truppführer auf reale Einsatzsituationen vorzubereiten. Für die Brandbekämpfung wurde an einem geeigneten Ort ein altes Bienenhäuschen in Brand gesetzt, wodurch die Feuerwehrnachwuchskräfte einen sehr realistischen Einblick in ihre zukünftige Arbeit erhielten.

Insgesamt 13 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterzogen sich der Prüfung. Dies stellt den Abschluss der Feuerwehr-Grundausbildung dar, die jeder Feuerwehrler durchlaufen muss. Mit dem erfolgreichen Bestehen des MTA Teil 2 stehen den Absolventen nun weitere Spezialisierungslehrgänge wie der Atemschutzgeräteträger- oder Maschinistenlehrgang offen.
Bei der feierlichen Übergabe der Teilnahmebescheinigungen gratulierten Lehrgangsleiter Markus Krenkel und Michael Gröschl von der Feuerwehr Krummennaab den erfolgreichen Teilnehmern. Unterstützt wurden sie von Kreisbrandinspektor Wolfgang Wedlich und dem zuständigen Kreisbrandmeister Herbert Thum.

Folgende Teilnehmer haben den MTA Teil 2 und damit die Feuerwehrgrundausbildung erfolgreich abgeschlossen:
- Sonja Regnet-Michl, Feuerwehr Erbendorf
- Anja Dietrich, Feuerwehr Erbendorf
- Fabian Preuß, Feuerwehr Erbendorf
- Simone Schultes, Feuerwehr Erbendorf
- Mario Herrmann, Feuerwehr Krummennaab
- Nina Malzer, Feuerwehr Krummennaab
- Wolfgang Bauer, Feuerwehr Thumsenreuth
- Manuel Grünbeck, Feuerwehr Thumsenreuth
- Victoria von Lindenfels, Feuerwehr Thumsenreuth
- Felix Käß, Feuerwehr Röthenbach am Steinwald
- Nina Käß, Feuerwehr Röthenbach am Steinwald
- Jasmin Hösl, Feuerwehr Röthenbach am Steinwald
- Maximilian Würth, Feuerwehr Röthenbach am Steinwald

Besonders bemerkenswert ist der hohe Frauenanteil unter den Absolventen. Sieben weibliche Teilnehmerinnen zeigt sich, dass Frauen in der Feuerwehr angekommen sind. Die Feuerwehren gehen unkonventionelle Wege bei der Ausbildung und passen die Lehrgänge flexibel an die Anforderungen von Beruf, Schule und Familie an. Dadurch wird auch Quereinsteigern der Zugang erleichtert und sichergestellt, dass motivierte Einsatzkräfte ihre Feuerwehrkarriere starten können.






