Illegaler Pyrotechnik-Schmuggel aus Tschechien: Gefährliche Konsequenzen für Käufer und Umwelt
WALDSASSEN. In den vergangenen Wochen und Monaten haben die Beamten der Polizeiinspektion Waldsassen erneut eine verstärkte Einfuhr von illegalen Feuerwerkskörpern aus der Tschechischen Republik festgestellt. Besonders Grenzmärkte locken viele Deutsche jedes Jahr mit vermeintlich günstigen Preisen für Böller und Raketen. Doch die Einfuhr solcher Pyrotechnik birgt erhebliche Risiken und Konsequenzen – strafrechtliche und finanzielle.
Schwere rechtliche Konsequenzen für Käufer
Die Einfuhr nicht zugelassener Feuerwerkskörper verstößt gegen das deutsche Sprengstoffgesetz und ist eine Straftat. Wer illegale Böller oder Raketen nach Deutschland bringt, riskiert hohe Geldstrafen oder sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Doch nicht nur das: Viele der illegalen Feuerwerkskörper sind für den Privatgebrauch unkontrollierbar und haben eine weitaus höhere Sprengkraft als legale Produkte. Trotz sachgemäßer Handhabung können sie schwere Verletzungen wie Verbrennungen, Gehörschäden oder im schlimmsten Fall lebensgefährliche Schäden verursachen.
Hohe Kosten für die fachgerechte Entsorgung
Neben den strafrechtlichen Folgen kommen oft hohe finanzielle Belastungen auf die Käufer zu. Werden die illegalen Böller und Raketen beschlagnahmt, übernimmt die Polizei die Zwischenlagerung und spätere fachgerechte Entsorgung. Für diesen Prozess werden externe Entsorgungsfirmen beauftragt, die nicht nur die Asservate abholen, sondern auch speziell dafür ausgerüstet sind, die gefährlichen Gegenstände sicher zu vernichten. Die entstehenden Kosten trägt jedoch der Beschuldigte – und diese belaufen sich in der Regel auf mehrere Tausend Euro.
Im Jahr 2023 sicherte die Polizeiinspektion Waldsassen rund 50.000 illegale Böller und Raketen mit einem Gesamtgewicht von über 1,5 Tonnen. Die Entsorgung solcher Mengen ist nicht nur aufwendig, sondern auch kostenintensiv und stellt eine erhebliche Belastung für den Haushalt des Betroffenen dar.
Täuschung durch gefälschte Kennzeichnungen
Oftmals werden illegale Böller und Raketen mit gefälschten Kennzeichnungen versehen, die es selbst erfahrenen Käufern schwer machen, echte von gefälschten Produkten zu unterscheiden. Pyrotechnik, die in Deutschland zugelassen ist, muss das CE-Kennzeichen sowie eine BAM-Registriernummer aufweisen, die eine Freigabe durch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) belegt. Die häufig anzutreffenden Fälschungen täuschen diese Kennzeichnung vor und führen Käufer in die Irre, sodass sie unwissentlich illegale und hochgefährliche Feuerwerkskörper erwerben.
Was ist in Deutschland erlaubt?
Nur zugelassene Pyrotechnik mit offizieller BAM-Kennzeichnung ist in Deutschland frei verfügbar. Hierzu zählen etwa Wunderkerzen oder Tischfeuerwerke der Kategorie F1 sowie einige Raketen und Böller der Kategorie F2. Produkte der Kategorien F3 und F4 hingegen erfordern eine besondere Genehmigung, da sie erheblich gefährlicher sind und nur von Fachpersonal gehandhabt werden dürfen.
Der Kauf von Pyrotechnik ist besonders an den Grenzmärkten verlockend, doch die Risiken überwiegen bei weitem den vermeintlichen Preisvorteil. Käufer müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Folgen einer Beschlagnahme ihrer Ware nicht nur hohe Strafen, sondern auch zusätzliche Kosten für eine sichere Entsorgung umfassen.