Einsatzkräfte bedroht und beleidigt
GRAFENWÖHR. Ein tagtäglicher Einsatz für einen Notarzt und BRK Einsatzkräfte startete mit der Mitteilung, dass eine ältere Dame ärztliche Hilfe benötige. Vergangene Nacht setzten die beiden Söhne einer 78-Jährigen, gegen 0.30 Uhr, einen Notruf bei der Integrierten Leitstelle ab. Notarzt und BRK fuhren an und kümmerten sich sofort um die Rentnerin. Als der Notarzt aufgrund seiner Diagnose die Einlieferung in ein Klinikum für erforderlich erachtete, bekundete einer der beiden Söhne sofort lautstark sein Veto.
Er wollte stattdessen die Einlieferung in ein anderes Krankenhaus. Der Notarzt und das BRK Team versuchten ihn mehrmals von der Notwendigkeit der erforderlichen Untersuchung und weitere Versorgung zu überzeugen. Stattdessen reagierte der 41-Jährige immer aggressiver und drohte den Rettungskräften mit Schlägen. Als er auf den Notarzt zuging und ihn dabei schubste, brachen die Einsatzkräfte vorerst die weitere Versorgung ab, begaben sich aus der Wohnung und verständigten sofort die Polizei. Eine Streife der Polizei Eschenbach fuhr mit der Unterstützung von Kollegen aus Neustadt/WN an.
Der erkennbar unter Alkohol stehende Sohn ließ sich aber von seinem aggressiven Verhalten nicht abbringen, drohte auch den Polizeibeamten und beleidigte sie mit derben Ausdrücken. Der ältere Bruder des aufgebrachten Mannes versuchte immer wieder zu beschwichtigen. Mit der Anwesenheit der Polizei setzte der Notarzt seine Versorgung fort und es erfolgte die Einlieferung der Frau in das vorgesehene Klinikum. Es hagelte weiterhin massive Drohungen und einen Erguss von Beleidigungen gegen alle Einsatzkräfte. Es dauerte noch einige Zeit bis die Polizei abrücken konnte. Der Bruder ging immer wieder dazwischen, versuchte eine Eskalation und eine unmittelbar bevorstehende Gewahrsamnahme mit Ausnüchterung zu vermeiden. Nachdem dieser die weitere Verantwortung für seinen aufgebrachten Bruder zusicherte und er sich nach und nach beruhigte, zogen die Streifen ab.
Bei dem Einsatz wurde niemand verletzt. Dennoch muss sich der Mann wegen zahlreicher Delikte, wie Widerstand, Bedrohung und Beleidigung strafrechtlich verantworten.