Colt Case: 45 Jahre später – Amberger Kriminalpolizei sucht immer noch nach Zeugen
SCHWANDORF. Es ist ein düsteres Kapitel in der Geschichte der oberpfälzischen Stadt Schwandorf, das bis heute ungelöst ist. Vor genau 45 Jahren wurde die damals 15-jährige Christa Mirthes brutal ermordet, und die Amberger Kriminalpolizei hat den Fall nie aus den Augen verloren. Jetzt, im Jahr 2023, hoffen die Ermittler dank modernster Technologie und neuer Spuren endlich auf eine Lösung des „Cold Case“.
Der schreckliche Vorfall ereignete sich am 16. Juni 1978, als spielende Kinder die verstümmelte Leiche von Christa Mirthes in einem Brunnenschacht in der Klosterstraße in Schwandorfs Innenstadt fanden. Zu diesem Zeitpunkt war die Jugendliche bereits seit dem 30. April 1978 als vermisst gemeldet. Die Grausamkeit des Verbrechens schockierte nicht nur die Ermittler, sondern versetzte die gesamte Region in Angst und Schrecken.
Trotz jahrzehntelanger Bemühungen blieb der Mörder von Christa Mirthes unentdeckt, was die Amberger Kriminalpolizei veranlasste, im Januar 2023 eine spezielle Ermittlungsgruppe für diesen „Cold Case“ einzusetzen. Diese Gruppe durchforstete alle verfügbaren Akten, befragte Zeugen erneut und nutzte modernste kriminaltechnische Methoden zur erneuten Untersuchung der Beweismittel. Erstaunlicherweise konnten sie nach 45 Jahren tatsächlich DNA-Spuren sicherstellen.
Die Ermittlungsgruppe mit dem Namen „Brunnen“ bittet nun dringend um die Mithilfe der Öffentlichkeit und stellt folgende Fragen:
– Wer kann Hinweise zum Täter oder möglichen Mittätern geben?
– Gibt es Zeugen, die zwischen dem 30. April 1978 und dem 15. Mai 1978 in der Klosterstraße 30 in Schwandorf auffällige Beobachtungen gemacht haben, sei es in Bezug auf Fahrzeuge oder Personen?
Die Ermittler sind besonders daran interessiert:
-Wo hielt sich Christa Mirthes zwischen dem 18. Januar 1978 und dem 30. April 1978 auf?
– Wer gewährte der damals 15-jährigen Christa Mirthes, die seit dem 17. Januar 1978 von zu Hause abgängig war, Zuflucht?
Es sei darauf hingewiesen, dass in diesem Fall sämtliche Straftaten mit Ausnahme des Mordes verjährt sind. Hinweisgeber müssen daher keine Strafverfolgung befürchten.
Das Bayerische Landeskriminalamt hat eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro für sachdienliche Hinweise ausgelobt, die zur Ergreifung oder Überführung des Täters führen. Diese Belohnung gilt unabhängig davon, ob der Täter bereits verstorben ist, und wird nur an Privatpersonen vergeben, die keine berufliche Verpflichtung zur Verfolgung von Straftaten haben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Hinweise werden von der Kriminalpolizeiinspektion Amberg unter der Telefonnummer 09621/890-2040 oder außerhalb der Bürozeiten unter 09621/890-2801 entgegengenommen.
Dieser „Cold Case“ aus Schwandorf zeigt, dass die Hoffnung auf Gerechtigkeit nie stirbt, und die Amberger Kriminalpolizei ist entschlossen, den Fall nach 45 Jahren endlich zu lösen. Jeder Hinweis, sei er noch so klein, könnte von entscheidender Bedeutung sein, um die Frage zu beantworten: Wer hat Christa Mirthes das angetan?