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BN fordert Umschwenken von Straßenausbau zum Schienenverkehr

AMBERG Der Bund Naturschutz (BN) kritisiert den geplanten Ausbau der Bundesstraße 85 (B85) bei Amberg-Ost und fordert stattdessen eine Investition in die Verbesserung der Bahnstrecken in der Oberpfalz. Die Pläne für den Ausbau des Knotenpunktes erscheinen dem BN überdimensioniert und unnötig. Laut Peter Zahn, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Amberg-Sulzbach, gibt es keine wesentliche Verkehrszunahme oder Sicherheitsprobleme, die diesen Ausbau rechtfertigen würden. Stattdessen könnten umweltfreundlichere Maßnahmen wie Radwegbau und Regenwasserbehandlung in Erwägung gezogen werden.

Der geplante Ausbau würde erhebliche ökologische Schäden verursachen, einschließlich Waldrodung, Bodenversiegelung und Biotopzerstörung. Besorgniserregend ist auch der hohe Kostenfaktor im Vergleich zu umweltfreundlicheren Alternativen. Reinhard Scheuerlein, BN-Regionalreferent für die Oberpfalz, betont, dass der Verkehrssektor den größten Anteil an Kohlendioxidemissionen hat. Daher sei es unverständlich, in umweltschädliche Straßenprojekte zu investieren.

Der BN fordert stattdessen die Förderung des Schienenverkehrs und des öffentlichen Nahverkehrs, insbesondere die Elektrifizierung der Bahnstrecken und den zweigleisigen Ausbau zwischen Amberg und Irrenlohe. Dies sei entscheidend, um die Mobilitätswende und Klimaziele zu erreichen.

Ist der Anschluß der B 85 an die A 6 bei Amberg überdimensioniert? Grafik: StBA AS

Hintergrund der Planung und Umweltaspekte

Die Planungen für den Ausbau der B85 im Bereich Amberg-Ost haben eine lange Vorgeschichte. Bereits 2009 wurde ein Vorentwurf durch das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach erstellt.

Umgebungskarte, Grafik: StBA AS

Im Mai 2014 wurde der Ausbaubedarf der B85 zwischen den Autobahnknotenpunkten AS Amberg-Ost (A6) und AS Schwandorf-Nord (A93) auch in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen. Dieser Streckenabschnitt wurde schließlich 2016 als „Weiterer Bedarf mit Planungsrecht“ in den Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen aufgenommen.

Vor der Planfeststellung im Jahr 2020 erfolgte eine umfassende naturschutzfachliche Untersuchung, die die Belange von Flora und Fauna berücksichtigte. Die Ergebnisse flossen in die Planung ein, um mögliche Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und den Ausbau entsprechend zu gestalten. Dieser Prozess berücksichtigte auch rechtliche und technische Entwicklungen sowie die Kostenentwicklung im Baubereich.

Peter Zahn, Kreisgruppenvorsitzender Amberg-Sulzbach und Reinhard Scheuerlein, Regionalreferent für die Oberpfalz, Foto Bund Naturschutz