BlaulichtOberpfalz

Christoph 80 nun auch bodengebunden im Einsatz – Neues Fahrzeug stärkt Notfallversorgung in der Oberpfalz

Weiden. Was bisher nur aus der Luft möglich war, geht ab sofort auch auf vier Rädern: Die medizinische Crew des Rettungshubschraubers Christoph 80 kann künftig auch dann zu Notfalleinsätzen ausrücken, wenn der Helikopter wetterbedingt am Boden bleiben muss. Möglich macht das ein neues Hubschrauberersatzfahrzeug (HEF), das jetzt an der Luftrettungsstation in Weiden-Latsch in Dienst gestellt wurde.

Wie der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) vergangene Woche in seiner Verbandsversammlung bekanntgab, soll das neue Fahrzeug die Einsatzbereitschaft und Versorgungsqualität in der Region weiter stärken. Der ZRF ist Träger der Luftrettung in Weiden und hat gemeinsam mit der DRF Luftrettung die Einführung des HEF initiiert.

Medizinische Spitzenversorgung auch ohne Rotorblätter

„Dass der Hubschrauber abgemeldet werden muss, kommt sehr selten vor“, erklärt Peter Flor, Stationsleiter und Pilot in Weiden. „Aber es kann eben passieren, dass uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht – dann greift unser Ersatzkonzept.“ In solchen Fällen wird die medizinisch spezialisierte Besatzung von Christoph 80 – bestehend aus einem Notarzt und einem Notfallsanitäter – mit dem neuen Fahrzeug alarmiert.

Der Clou: Die technische Ausstattung des HEF steht der eines Rettungshubschraubers in nichts nach. An Bord des allradgetriebenen Ford S-MAX finden sich unter anderem ein Monitor-Defibrillator, ein Intensivbeatmungsgerät, ein Blutgasanalysegerät sowie ein tragbares Ultraschallgerät. Auch eine mechanische Reanimationshilfe ist Teil der Ausstattung. Damit kann die Besatzung auch ohne Rotorblätter eine Versorgung auf höchstem Niveau garantieren.

ZRF setzt auf Flexibilität und Sicherheit

Die Alarmierung erfolgt über die Integrierte Leitstelle Oberpfalz-Nord. Üblicherweise wird das HEF im sogenannten Rendezvous-System eingesetzt – also gemeinsam mit einem regulären Rettungswagen, der den Patienten transportiert. So wird sichergestellt, dass an jedem Einsatzort schnell und effektiv medizinische Hilfe auf höchstem Niveau verfügbar ist.

Für den ZRF ein logischer Schritt: „Das neue Fahrzeug ist ein weiteres Beispiel dafür, wie wir gemeinsam mit unseren Partnern auf veränderte Anforderungen reagieren und die Versorgungssicherheit in der Region ausbauen“, heißt es aus dem Verband.

Christoph 80 – Rückgrat der regionalen Notfallrettung

Die Luftrettungsstation Weiden ist seit dem 1. April 2011 in Betrieb. Mit rund 1.100 Einsätzen jährlich zählt Christoph 80 zu den zentralen Bausteinen der Notfallversorgung in der nördlichen Oberpfalz. Der Einsatzradius beträgt rund 60 Kilometer bei Primäreinsätzen. Bei Sekundäreinsätzen – etwa zur Verlegung von Intensivpatienten – werden auch Kliniken weit über die Landesgrenzen hinaus angeflogen.

Seit Februar 2024 ist dort ein hochmoderner Airbus H145 mit Fünfblattrotor stationiert – nun ergänzt durch das neue HEF. Gemeinsam stellen sie sicher, dass die medizinische Hilfe aus der Luft – und nun auch vom Boden – in der Region zuverlässig, flexibel und auf höchstem Niveau erfolgt.


Quellenhinweis: Weitere Informationen zur Entscheidung des Zweckverbands und zur Indienststellung des HEF finden Sie im Originalbericht auf Oberpfalz24.de.