Landkreis Neustadt an der WaldnaabMenschen

Beteiligung ist Chefsache – mehr Kinder- und Jugendbeteiligung im Landkreis Neustadt/WN

STÖRNSTEIN. Demokratie lebt von Mitgestaltung – und genau diese soll im Landkreis Neustadt an der Waldnaab verstärkt gefördert werden. In der Kulturscheune Störnstein trafen sich Bürgermeisterinnen, Bürgermeister, Jugendbeauftragte und weitere kommunale Vertreter, um sich intensiv mit der Frage auseinanderzusetzen, wie Kinder- und Jugendliche in kommunale Prozesse eingebunden werden können.

Eingeladen hatte die Kommunale Jugendarbeit (KOJA) des Landkreises, vertreten durch Stefanie Sigl, die Clemens Scheerer vom Bayerischen Jugendring als Referenten gewinnen konnte. Scheerer ist Projektkoordinator der Fach- und Servicestelle für Kinder- und Jugendbeteiligung und brachte umfassendes Fachwissen und praktische Ansätze mit.

Demokratie gemeinsam gestalten

Der Workshop begann mit einem Blick auf die Grundlagen: Was bedeutet Beteiligung in einer Demokratie? Dabei wurde schnell klar, dass die Einbindung junger Menschen nicht nur wünschenswert, sondern notwendig ist, um nachhaltige und tragfähige Entscheidungen zu treffen. Die Teilnehmenden – darunter neun Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie sieben gemeindliche Jugendbeauftragte – waren sich einig, dass Kinder- und Jugendbeteiligung ein wichtiger Bestandteil moderner Kommunalpolitik sein sollte.

Beteiligung hat viele Töne

Clemens Scheerer vermittelte den Teilnehmenden die Bandbreite möglicher Beteiligungsformen, die er als „Beteiligungsmelodie“ bezeichnete. Diese reicht von Information und Meinungsäußerung über Mitwirkung bis hin zu Mitbestimmung und sogar Selbstbestimmung. Jede dieser „Töne“ kann je nach Thema und Rahmenbedingungen in einer Kommune zur Anwendung kommen.

„Es geht darum, Kinder und Jugendliche so einzubinden, dass ihre Ideen und Perspektiven ernst genommen werden, ohne sie dabei zu überfordern“, betonte Scheerer.

Praxisideen für Kommunen

Im praktischen Teil des Workshops entwickelten die Teilnehmenden konkrete Projektideen für ihre Kommunen. Unter dem Motto „Beteiligung ist Teamarbeit“ wurden Steckbriefe für mögliche Vorhaben erstellt. Dabei entstanden vielseitige Ansätze:

  • Cocktailabende für Ideenfindung: Jugendliche bringen Vorschläge zur Neugestaltung von Jugendzentren ein.
  • Mitgestaltung von Stadtplätzen: Junge Menschen werden in Planungs- und Renovierungsprozesse eingebunden.

Die Kommunale Jugendarbeit und der Referent gaben während des Workshops wertvolle Rückmeldungen und Anregungen, die in die Projekte einflossen.

Ein gelungener Auftakt mit Perspektive

Nach drei intensiven Stunden voller Diskussion und Kreativität verabschiedeten sich die Teilnehmenden in den Feierabend. Stefanie Sigl zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung: „Das große Engagement der Teilnehmenden zeigt, wie wichtig das Thema für unseren Landkreis ist.“

Aufgrund des positiven Feedbacks wird 2025 erneut ein Workshop stattfinden. Die KOJA ruft die Kommunen auf, im Vorfeld Ideen und Wünsche einzureichen, um die Veranstaltung gezielt auf ihre Bedürfnisse zuzuschneiden.

Teilnehmende Kommunen

Mit dabei waren Vertreterinnen und Vertreter aus:

  • Eschenbach
  • Floß
  • Grafenwöhr
  • Luhe-Wildenau
  • Moosbach
  • Parkstein
  • Pressath
  • Püchersreuth
  • Schlammerdorf
  • Speinshart
  • Störnstein
  • Trabitz
  • Vorbach

Der Landkreis Neustadt/WN macht deutlich: Kinder- und Jugendbeteiligung ist keine Kür, sondern Pflicht – und sie ist Chefsache.

Foto: Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab, Stefanie Sigl