„80 km/h bei Nässe“ ist kein Vorschlag – Kontrolle bringt erschreckende Tempoverstöße auf der A9 ans Licht
Münchberg/Berg – Geschwindigkeitsbeschränkungen bei Regenwetter sind kein lästiges Hindernis, sondern ein lebensrettender Hinweis – das scheinen einige Autofahrer am Karfreitag auf der A9 jedoch vergessen zu haben. Die Verkehrspolizei Hof führte an diesem Tag verdeckte Geschwindigkeitskontrollen durch – mit ernüchterndem Ergebnis.
Neun schwere Verstöße – sieben davon mit Fahrverbot
Im Bereich der Münchberger Senke und der Steigung bei Berg, wo bei Nässe eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h gilt, wurden insgesamt neun Raser ertappt. Drei Verstöße zählten die Beamten im Bereich Münchberg, sechs im Bereich Berg – trotz klarer Beschilderung mit dem Zusatzzeichen „bei Nässe“.
Besonders besorgniserregend: Sieben der neun Temposünder waren derart schnell unterwegs, dass ihnen nun mindestens ein einmonatiges Fahrverbot droht. Die Polizei zeigte in keinem der Fälle Nachsicht – angesichts der Gefahrenlage durch Regen, Kurvenverlauf und die allgemein hohe Verkehrsdichte am Osterwochenende eine nachvollziehbare Entscheidung.
Spitzenreiter mit 163 km/h bei starkem Regen
Den traurigen Höchstwert lieferte ein Fahrer eines VW, der bei starkem Regen mit 163 km/h durch die regennasse Fahrbahn jagte – ganze 83 km/h über dem erlaubten Limit. Nach Abzug der Messtoleranz erwarten ihn nun mindestens 800 Euro Bußgeld, drei Monate Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg.
Die Polizei betonte im Nachgang, dass die Tempolimits – insbesondere bei Nässe – nicht nur den Fahrer selbst, sondern alle Verkehrsteilnehmer schützen sollen. Gerade an Feiertagen wie Ostern sei es wichtig, dass jeder sicher und gesund bei seinen Liebsten ankommt.
Appell der Polizei: Rücksicht statt Raserei
„Diese Tempolimits stehen nicht zum Spaß da“, mahnt ein Sprecher der Verkehrspolizei Hof. „Bei Nässe kann sich der Bremsweg mehr als verdoppeln. Wer dann mit weit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs ist, gefährdet nicht nur sich, sondern auch alle anderen.“
Die Beamten kündigten an, auch weiterhin verstärkt Kontrollen bei wetterbedingten Tempobeschränkungen durchzuführen – insbesondere auf besonders unfallträchtigen Abschnitten wie rund um Münchberg und Berg.