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Wirkung der Grenzkontrollen: Bundespolizei zieht Bilanz

MÜNCHEN. Seit fast einem Jahr führt die Bundespolizei an Bayerns Grenzen wieder stationäre Kontrollen durch. Die Bilanz, die nun von der Bundespolizeidirektion München vorgelegt wurde, zeigt deutliche Auswirkungen auf irreguläre Migration, Schleuserkriminalität und offene Haftbefehle.

Feststellungen seit Einführung der Kontrollen

Die temporär eingeführten Grenzkontrollen an den Landgrenzen, insbesondere zu Österreich (AUT) und Tschechien (CZ), zeigen klare Ergebnisse:

KategorieGesamtAUTCZ
Unerlaubte Einreisen12.9649.8762.701
Zurückweisungen/Zurückschiebungen7.6316.915716
Wiedereinreisesperren45139444
Festgenommene Schleuser69964147
Vollstreckte Haftbefehle2.4351.955480
Extremistische Feststellungen (PMK-Treffer)16312835

Allein zwischen Mai und August 2025 registrierte die Bundespolizei noch einmal über 4.000 unerlaubte Einreisen – der Großteil an der Grenze zu Österreich.

Einschätzung: Wirkung oder Symbolpolitik?

Die nackten Zahlen belegen, dass durch die Kontrollen zehntausende Menschen an einer unerlaubten Einreise gehindert wurden. Gleichzeitig zeigen die Festnahmen von fast 700 mutmaßlichen Schleusern und die Vollstreckung von über 2.400 Haftbefehlen, dass die Maßnahmen nicht nur auf Migration zielen, sondern auch der inneren Sicherheit dienen.

Ein deutlicher Rückgang der illegalen Einreisen lässt sich bislang jedoch nicht feststellen – sie bleiben auf hohem Niveau. Die Bundespolizei verweist dennoch auf den präventiven Charakter der Maßnahmen: Wer an der Grenze kontrolliert wird, kann mögliche Gefahren nicht ungehindert ins Land tragen.

Fazit

Die vorübergehend wiedereingeführten Grenzkontrollen in Bayern haben Wirkung gezeigt – vor allem bei Zurückweisungen, Schleuserfestnahmen und der Fahndung nach Kriminellen. Eine langfristige Lösung für die irreguläre Migration können sie jedoch nicht ersetzen.