OberpfalzPolitikUmwelt und Natur

Von der Fischotter-Entnahme bis zum Kormoran-Problem

Aktuelle Herausforderungen der Teichwirtschaft in der Oberpfalz

KLEINSTERZ. Kürzlich fand auf Einladung der Fachberatung für Fischerei die 43. Sitzung des Bezirksfischereibeirats für die Oberpfalz in Kleinsterz (Landkreis Tirschenreuth) statt. Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Fischereiwirtschaft kamen zusammen, um sich über zentrale Anliegen der Teichwirtschaft und Fischerei auszutauschen.

Die Veranstaltung, die traditionell zwischen den großen Teichgebieten Waldnaabaue und Charlottenhofer Weihergebiet wechselt, bietet eine Plattform für angeregte Diskussionen. Hierbei werden sowohl lokale als auch überregionale Themen behandelt, die die Teichwirtschaft und Fischerei betreffen.

Schwere Kost in lockerer Atmosphäre

Trotz der entspannten Atmosphäre wurden gewichtige Themen besprochen. Im Fokus standen unter anderem:

  • Die Gebietsfestlegung für die Otterentnahme, ein Thema, das angesichts der Konflikte zwischen Fischern und dem streng geschützten Fischotter zunehmend brisant wird.
  • PFAS-Monitoring (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen), das die Belastung von Gewässern durch langlebige Chemikalien untersucht.
  • Der Umgang mit Neozoen wie invasiven Krebsarten, die durch Massenvermehrung Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen.
  • Kormoranproblematik, bei der die Balance zwischen Artenschutz und dem Schutz der Teichwirtschaft gefunden werden muss.
  • Die Verlandung von Fließgewässerabschnitten, die nicht nur für die Fischerei, sondern auch für den Hochwasserschutz und die Biodiversität problematisch ist.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Förderung durch KULAP (Kultur- und Landschaftsprogramm) und VNP (Vertragsnaturschutzprogramm), die für viele Betriebe essenziell sind.

Politische Unterstützung vor Ort

Landrat und Bezirksrat Roland Grillmeier ließ es sich nicht nehmen, persönlich an der Sitzung teilzunehmen. Sein Interesse an den Themen der Fischerei zeigte er nicht nur durch seine Anwesenheit, sondern auch durch aktive Beiträge in den Diskussionen. Ebenso brachte sich der Fischerei- und Umweltreferent des Bezirks Oberpfalz mit wertvollen Impulsen ein.

Ein breites Netzwerk für die Fischerei

Die Mitglieder des Bezirksfischereibeirats setzen sich aus einer breiten Palette an Akteuren zusammen. Neben fischereilichen Verbänden wie der ARGE Fisch, dem Fischerzeugerring und der Teichgenossenschaft Oberpfalz sind auch Vertreter von Behörden wie den Wasserwirtschaftsämtern und der höheren Naturschutzbehörde der Regierung der Oberpfalz beteiligt. Ergänzt wird das Gremium durch den Fischgesundheitsdienst, das Veterinäramt sowie spezialisierte Fachkräfte wie den Kormoranmanager und den Otterberater.

Durch diese interdisziplinäre Zusammenarbeit können vielfältige Perspektiven einfließen, um gemeinsam tragfähige Lösungen für die Herausforderungen der Fischerei in der Oberpfalz zu entwickeln.

Info:
Die Sitzungen des Bezirksfischereibeirats sind ein Forum für den Austausch zwischen Fischereiwirtschaft und Behörden. Sie spiegeln die enge Vernetzung der Akteure wider, die sich für eine nachhaltige Nutzung der Gewässer und den Schutz der Lebensräume engagieren.